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Venus-Rendezvous glückt fünf Jahre später

10. Dezember 2015

Im Dezember 2010 sah es nach einem veritablen Fehlschlag für das japanische Weltraumprogramm aus. Doch die Wissenschaftler ließen nicht locker. Nun befindet sich Venus-Sonde "Akatsuki" im Orbit unseres Nachbarplaneten.

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Professor Masato Nakamura von der japanischen Weltraumbehörde Jaxa (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach dem missglückten Flugmanöver über der Venus konnte die japanische Raumsonde "Akatsuki" (Morgendämmerung) in eine stabile Umlaufbahn einschwenken. Sie sei in einen elliptischen Orbit eingetreten, der zwischen 400 und 440.000 Kilometern von dem Planeten liegt und 13 Tage Flugzeit benötigt, berichtete Professor Masato Nakamura (Artikelbild) von der japanischen Weltraumbehörde Jaxa. In den nächsten Wochen werde "Akatsuki" die maximale Distanz im Orbit auf bis zu 300.000 Kilometern Höhe verringern. Dann dauert eine Umrundung nur noch etwa neun Tage.

Die rund 200 Millionen Dollar teure "Akatsuki" war am 21. Mai 2010 ins All befördert worden. Ein erster Einschwenk-Versuch in einen Venus-Orbit war am 8. Dezember 2010 wegen Problemen mit dem Hauptantrieb gescheitert. Seitdem hatte "Akatsuki" die Sonne umkreist, ohne Schaden zu nehmen. Für den zweiten Einschwenk-Versuch programmierten die japanischen Wissenschaftler die verbliebenen vier Schubdüsen neu, damit sie für den Kurswechsel in den Orbit ausreichten.

Die japanische Raumsonde Akatsuki im Venus-Orbit: Grafische Darstellung (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Akatsuki" wird ihre Arbeit voraussichtlich im April voll aufnehmen können. Unter anderem soll sie die dichten Wolken über der Venus studieren und herausfinden, wie starke Winde von mehr als 100 Metern pro Sekunde die kuriose Superrotation ihrer Atmosphäre verursachen. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass die Sonde noch zwei Jahre lang funktionieren wird.

rb/haz (afp, dpa)