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Usbekische Flüchtlinge: "Vorläufig wollen sie nicht zurück"

19. Mai 2005

In Kirgisistan sind erste Flüchtlingslager entstanden, internationale Hilfe ist eingetroffen. Im Interview mit DW-RADIO spricht Almaz Burkutow, Berater des UNO-Flüchtlingskommissariats, über die Situation im Lager Susak.

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In Kirgisistan werden die Flüchtlinge mit Decken und Lebensmitteln versorgtBild: AP

DW-RADIO: Welche Menschen suchen Zuflucht in im kirgisischen Flüchtlingslager?

Almaz Burkutow: Zur Zeit befinden sich im Lager 540 Menschen. Darunter sind 86 Frauen und einige Kinder. Die meisten Menschen, die über die Grenze gekommen sind, sind Männer mittleren Alters. Es seien diejenigen, heißt es, die bei der Demonstration in Andischan dabei waren. Verwundete gibt es im Lager keine. Was die Anstifter des Durcheinanders betrifft, ob unter den Flüchtlingen welche von denen sind, ist uns nicht bekannt.

Welche Hilfe bekommen die Menschen im Lager?

Es sind zehn große Zelte aufgebaut. Am Montag ist humanitäre Hilfe von der UNO eingetroffen: Decken, Küchenutensilien, Seife, Behälter für Trinkwasser, Hygieneartikel und Kleidung. Seit Dienstag wird das Lager mit Lebensmitteln beliefert. Die Finanzierung dieser Aktion hat die amerikanische Botschaft in Kirgisistan übernommen.

Wie lange dürfen die usbekischen Flüchtlinge auf kirgisischem Boden bleiben?

Vorläufig wollen sie nicht nach Usbekistan zurückkehren. Von der kirgisischen Regierung, in diesem Fall vom Migrationsdienst des Außenministeriums, wird eine Liste aufgestellt, die Leute werden identifiziert. Die Flüchtlinge bekommen Bescheinigungen darüber, dass sie Personen auf Asylsuche sind, wie das internationalen Bestimmungen entspricht. Diese Bescheinigung gilt als provisorischer Personalausweis. Die Gültigkeit beträgt zehn Tage und kann je nach Situation verlängert werden.

Haben die Vertreter der usbekischen Regierung versucht, mit der kirgisischen Seite Kontakt aufzunehmen?

Gleich am Anfang versuchte die usbekische Führung Kontakt aufzunehmen und sprachen die örtlichen kirgisischen Behörden an. Es ging um Hilfe für die Flüchtlinge. Aber eine offizielle Stellungnahme zu dieser Situation und Lösungsvorschläge gab es meines Wissens nicht.

Das Gespräch führte Natalia Posdnjakow
DW-RADIO/Russisch, 17.5.2005, Fokus Ost-Südost