1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kerry sucht Korea-Kontakt

15. April 2013

US-Außenminister Kerry bemüht sich auf seiner Asien-Reise, die Korea-Krise einzudämmen. Washington kann sich sogar direkte Gespräche mit dem Regime in Pjöngjang vorstellen - allerdings unter Bedingungen.

https://p.dw.com/p/18FlC
US-Außenminister Kerry in China (Foto: Getty)
US Außenminister Kerry in ChinaBild: Mizuno-Pool/Kyodo News/Getty Images

In Tokio zeigte sich John Kerry offen für "echte und glaubwürdige" Verhandlungen mit Nordkorea über die atomare Abrüstung. Allerdings müsse die Führung in Pjöngjang jetzt ihren Willen beweisen, internationale Verpflichtungen einzuhalten, sagte Kerry in der japanischen Hauptstadt. Der Ball liege im Feld der Führung in Pjöngjang. Diese müsse "bedeutende Schritte" unternehmen, um zu zeigen, dass sie ihre internationalen Verpflichtungen hin zu einer atomaren Abrüstung einhalten wolle, so der US-Außenminister.

Das nordkoreanische Nuklearprogramm bedrohe nicht nur die Nachbarstaaten, sondern auch das nordkoreanische Volk. "Die Welt braucht nicht noch mehr Potenzial für Kriege", sagte Kerry. Der US-Außenminister zeigte sich überzeugt davon, dass die internationale Gemeinschaft im Umgang mit Nordkorea an einem Strang zieht. In den vergangenen Tagen habe er sich in dieser Frage unter anderem mit südkoreanischen und chinesischen Politikern ausgetauscht.

Staatsfeiertag in Nordkorea erstaunlich leise

Der letzte Verbündete

Die USA setzen derzeit verstärkt auf China, um Nordkorea vom Kriegskurs abzubringen. China gilt als einziger echter Verbündeter des kommunistischen Landes, das Südkorea und den USA zuletzt mehrfach mit einem Angriff drohte. Das verarmte, aber hochgerüstete Nordkorea hängt wirtschaftlich am Tropf Pekings.

Japan war nach Südkorea und China das letzte Ziel von Kerrys Asienreise. Bei einer Pressekonferenz mit seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida betonte er, die USA seien "absolut entschlossen, Japan zu verteidigen", sollte dies notwendig werden. Nordkorea hatte Japan zuletzt ebenso wie dem Nachbarland Südkorea und den USA mit einem atomaren Angriff gedroht.

Kim zeigt sich wieder seinem Volk

Das abgeschottete Land begeht den 101. Geburtstag des Staatsgründers Kim Il Sung mit dem üblichen nationalen Feiertag. Machthaber Kim Jong Un tauchte nach tagelanger Abwesenheit wieder in der Öffentlichkeit auf und besuchte das Mausoleum, in dem sein Großvater Kim Il Sung und sein Vater Kim Jong Il begraben sind. Begleitet wurde der 30-Jährige von Generälen sowie ranghohen Partei- und Regierungsfunktionären.

Das Staatsfernsehen zeigte Dokumentationssendungen über Kim Il Sung. Auch wurden erneut Bilder von Soldaten bei Militärübungen gezeigt. In der Hauptstadt Pjöngjang wurde der Feiertag unter anderem mit einem Fest der Blumen begangen.

Tanzgruppen auf den Straßen Pjöngjangs (foto:REUTERS von KCNA)
Entspannte Szenen in Pjöngjang: Die Feiern zu Ehren des Staatsgründers Kim Il Sung gehen weiter.Bild: Reuters/KCNA

Beobachter hatten befürchtet, dass Nordkorea um den wichtigen Termin von Kim Il Sungs Geburtstag herum demonstrativ einen neuen Raketentest durchführen könnte. Eine offizielle Ankündigung aus Pjöngjang gab es bisher jedoch nicht.

ml/det/sc (APE, afp, rtre)