USA sprechen wieder mit Nordkorea
Wie die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete, traf der neue Sondergesandte von Präsident Barack Obama, Stephen Bosworth, am Dienstag (08.12.2009) zu seinen ersten direkten Gesprächen mit der nordkoreanischen Regierung in Pjöngjang ein. Sein Gesprächspartner ist voraussichtlich der Erste Stellvertretende Außenminister Kang Sok Ju, der als der führende Atomstratege Nordkoreas gilt. Nordkorea hat immer wieder direkte Gespräche mit den USA verlangt und seine Atomwaffenversuche mit einer "nuklearen Bedrohung durch die USA" begründet.
USA: Keine neuen Anreize
Ein ranghoher US-Regierungsbeamter sagte in Washington, Bosworth habe keine neuen Anreize für Nordkorea im Gepäck. Es gebe keine Belohnungen, die nordkoreanische Regierung solle sich einfach daran halten, was sie zuvor zu tun versprochen habe, sagte er. Am Montag war Bosworth mit dem südkoreanischen Chefunterhändler bei den Atomgesprächen, Wi Sung Lac, zusammengetroffen.
Beim Besuch von Bosworth in Pjöngjang könne die Aufnahme von Gesprächen über einen Friedensvertrag und die Einrichtung eines Verbindungsbüros der USA in der nordkoreanischen Hauptstadt erörtert werden, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen hochrangigen Regierungsbeamten in Seoul. Bedingung sei jedoch das Versprechen Nordkoreas, zu den Sechser-Gespräche zurückzukehren.
Im April hatte Nordkorea nach Kritik des Weltsicherheitsrats an einem Raketenstart die Sechser-Gespräche verlassen, an denen noch China, Südkorea, Russland und Japan teilgenommen hatten. Im September hatte die kommunisitsche Führung in Pjöngjang ihre Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Gespräche geäußert. Das Land macht dies aber vom Verlauf direkter Verhandlungen mit den USA abhängig.
Autor: Martin Muno (ap, afp, dpa, rtr)
Redaktion: Gerhard M Friese