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Politik

USA rüsten U-Boot mit neuer Atomwaffe um

4. Februar 2020

Die USA schicken die USS-Tennessee mit einem neuen atomaren Sprengkopf mit relativ geringer Sprengkraft in den Einsatz. Eine Drohung Richtung Moskau? Experten sehen die Aufrüstung mit kleinen Atomwaffen kritisch.

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Ballistisches Raketen-U-Boot USS Tennessee (Foto: Imago Images/ZUMA Press/U.S. Navy)
Die USS-Tennessee Bild: Imago Images/ZUMA Press/U.S. Navy

Die USA haben ein U-Boot mit einer neuen Langstreckenrakete mit relativ kleinem Nuklearsprengkopf ausgestattet. Der Einsatz des Gefechtskopfs vom Typ W76-2 sei eine Reaktion auf russische Tests ähnlicher Waffen, erklärte John Rood, Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium. Es handele sich dabei um "eine schnelle, weniger tödliche strategische Waffe mit geringer Sprengkraft", die die "Abschreckung verstärkt".

Der Einsatz von kleinen nuklearen Gefechtsköpfen mit geringer Sprengkraft löst international Besorgnis aus. Experten zufolge hatte in den vergangenen Jahrzehnten allein die enorme Sprengkraft von Atomwaffen abschreckende Wirkung. Kritiker befürchten, dass Waffen mit geringerer Sprengkraft Atommächte dazu verleiten, ihre Zurückhaltung aufzugeben und die Gefahr eines Atomkriegs steigt.

Reaktionsfähiges U-Boot im Atlantik

"Potenzielle Gegner wie Russland" dürften nicht denken, dass sie durch den Einsatz von Gefechtsköpfen mit relativ geringer Sprengkraft einen Vorteil hätten, erklärte Rood. Die USA seien in der Lage, "glaubwürdig und entschlossen auf jedes Bedrohungsszenario zu reagieren".

Der W76-2-Gefechtskopf hat nach Angaben von Wissenschaftlern der Federation of American Scientists eine geschätzte Sprengkraft von fünf Kilotonnen. Die Sprengkraft der bisher auf US-Unterwasserbooten eingesetzten Atomsprengköpfe liege hingegen bei 455 und 90 Kilotonnen, berichteten William Arkin und Hans Kristensen auf der Website des Verbands. Die neue Waffe ist ihnen zufolge auf der "USS Tennessee" im Einsatz, die im Atlantik patrouilliert.

sam/qu (afp, rtr)