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Extremisten in Afrika weiter in US-Visier

9. Oktober 2013

Nach den Kommandoeinsätzen in Libyen und Somalia hat US-Präsident Obama mit weiteren Aktionen gegen islamische Extremisten gedroht. Gerade in Afrika gebe es Staaten, in denen sich radikale Gruppen zurückziehen könnten.

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Ein Soldat der US-Elitetruppe Navy Seals (Archivbild Getty Images)
Bild: Getty Images

Oft fehle es den Regierungen dort an "Fähigkeiten", gegen die Extremisten vorzugehen, sagte US-Präsident Barack Obama auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Der "Kern" des Terrornetzwerks Al-Kaida in Afghanistan und Pakistan sei zerstört. "Aber nun gibt es regionale Gruppen, von denen einige explizit mit Al-Kaida oder ihrer Ideologie verbunden sind", erklärte Obama. "Wo es aktive Terrorkomplotte und aktive Netzwerke gibt, werden wir gegen sie vorgehen."

Der Präsident kündigte an, dass der am Wochenende von US-Elitesoldaten in Libyen gefasste mutmaßliche Al-Kaida-Planer Abu Anas al-Libi in den USA vor Gericht gestellt werde. Al-Libi habe geholfen, Terrorattacken mit "hunderten Toten", unter ihnen viele Amerikaner, zu verüben. "Wir haben dafür starke Beweise", betonte Obama. "Und er wird zur Rechenschaft gezogen werden."

Al-Libi war bei dem Kommandounternehmen in der libyschen Hauptstadt Tripolis gefasst worden. Anschließend wurde der 49-Jährige nach US-Angaben zum Verhör auf ein Kriegsschiff gebracht, das in der Region kreuzt. Die USA werfen ihm Beteiligung an den Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 mit mehr als 200 Toten vor.

Einsatz gegen Islamisten in Afrika

Libyen verlangt hingegen die Überstellung al-Libis an die Behörden des nordafrikanischen Landes. Der US-Militäreinsatz und die Entführung des Mannes hätten die Souveränität des Landes verletzt, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Lana aus einer Stellungnahme des Parlaments. Die USA müssten libyschen Behörden und der Familie al-Libis Kontakt zu ihm gewähren. Aus Protest gegen das Vorgehen der USA hatte die Regierung in Tripolis die amerikanische Botschafterin ins Außenministerium einbestellt.

Parallel zu dem Einsatz in Libyen hatten US-Spezialkräfte in Somalia versucht, einen Anführer der islamistischen Al-Shabaab-Miliz zu fassen. Die Aktion scheiterte. Nach US-Medienberichten hatte der Angriff Abdulkadir Mohamed Abdulkadir gegolten. Der Kenianer mit somalischen Wurzeln sei auch unter dem Namen Ikrima bekannt und stehe an der Spitze von ausländischen Shabaab-Kämpfern. Die Soldaten der Elitetruppe Navy Seals waren aber auf Widerstand gestoßen. Als klar gewesen sei, dass Abdulkadir nicht lebend gefasst werden könne, sei die Aktion in der Hafenstadt Barawe abgebrochen worden, hieß es. Die Miliz hatte sich zu dem Überfall auf ein Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi mit mehr als 60 Toten bekannt.

wl/sti (dpa, afp, rtr)