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Hightech-Flugzeuge für Israel

3. November 2013

Erstmals stellen die USA ihr Spezialflugzeug vom Typ V-22 Osprey einem Verbündeten zur Verfügung. Die Maschinen unterfliegen gegnerisches Radar. Von Bedeutung könnten sie bei einem möglichen Angriff auf den Iran sein.

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Kipprotor Wandelflugzeug Typ V22 Osprey (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Wenige Tage vor der neuen Runde der internationalen Atomverhandlungen mit dem Iran hat Israel Einzelheiten des mit der Obama-Regierung vereinbarten Deals publik gemacht. Wie die Zeitung "Haaretz" schreibt, kann jeder der "Senkrechtstarter", von denen Israel sechs Stück erhalten wird, bis zu 24 Soldaten 1600 Kilometer weit "bis tief in feindliches Gelände" transportieren. Damit wäre von Israel aus die gesamte Westhälfte des Iran erreichbar. Die auch in der Luft betankbaren Maschinen können gegnerisches Radar unterfliegen und erreichen dabei Geschwindigkeiten von 400 Stundenkilometern.

Bei den V-22 Osprey (auf Deutsch "Fischadler"), die von Bell Boeing gebaut werden, handelt es sich um Kipprotor-Wandelflugzeuge. Sie starten und landen wie ein Hubschrauber. Nach dem Herunterklappen der Flügel, an deren Enden Rotoren befestigt sind, fliegen sie wie eine Turbopropmaschine.

"Israel hat keinen Spielraum"

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel setzt sich für eine beschleunigte Lieferung der Ospreys ein. "Israel wird sechs V-22 aus der nächsten Serie bekommen, die die Montagehallen verlässt", erklärte er in Washington. Israel habe keinen Spielraum. "Gibt es mit einem Nachbarn Fortschritte, kommen neue Bedrohungen aus einer anderen Richtung."

Laut "Haaretz" liegen die Gesamtkosten des Projekts inklusive Training und Bodenpersonal bei einer halben Milliarde Dollar (rund 370 Millionen Euro). Die Summe soll aus der US-Militärhilfe für Israel finanziert werden. Bisher setzt nur die amerikanische Luftwaffe diese hoch entwickelten Flugzeuge ein, unter anderem im Irak, in Afghanistan und in Mali.

Iranisches Atomprogramm eine Bedrohung?

Israel sieht sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht und steht den neuen Verhandlungen mit Teheran skeptisch gegenüber. Regierungschef Benjamin Netanjahu bewertete kürzlich die moderaten Töne des neuen iranischen Präsidenten Hassan Rohani als nicht ehrlich gemeint. Er drohte damit, notfalls auch im Alleingang den Iran an einer atomaren Bewaffnung zu hindern.

Die iranische Führung hatte zuletzt angekündigt, die umstrittene Urananreicherung zu begrenzen. So soll die internationale Gemeinschaft von der - wie es in Teheran heißt - rein zivilen Nutzung der Atomanlagen überzeugt werden. Am Donnerstag sollen die Atomgespräche mit dem Iran in Genf fortgesetzt werden.

se/kle (afp, rtre)