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Politik

US-Spezialkräfte schulen Taiwans Truppen

8. Oktober 2021

US-amerikanische Sondereinheiten sollen bereits seit einem Jahr taiwanische Armee- und Marineangehörige trainieren. Informationen wie diese könnten die militärischen Spannungen mit China weiter anheizen.

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USA Marines bei einer Übung
US-Marines bei einer Übung (Archivbild) Bild: Mike Blake/REUTERS

Eine US-Spezialeinheit und ein Kontingent von Marinesoldaten operieren heimlich in Taiwan, um die dortigen Streitkräfte zu schulen. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf ungenannte amerikanische Regierungsbeamte. Das Vorgehen sei Teil der Bemühungen der USA, die Verteidigung der Insel zu stärken, angesichts der Besorgnis über eine mögliche chinesische Aggression.

Laut der Zeitung trainieren zwei Dutzend Angehörige von US-Sondereinheiten Kontingente der Bodentruppen Taiwans. US-Marines arbeiteten mit örtlichen Seestreitkräften auf kleinen Booten zusammen. Die amerikanischen Streitkräfte seien seit mindestens einem Jahr in Taiwan im Einsatz.

Taiwan Chinook-Hubschrauber
Ein taiwanischer Chinook-Hubschrauber (Archivbild) Bild: Daniel Ceng Shou-Yi/ZUMA Press Wire/picture alliance

Die militärischen Spannungen zwischen China und Taiwan haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Peking sieht Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hat, als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.

USA sind Taiwans engster Partner 

Die USA sind der wichtigste Verbündete Taiwans und der größte Waffenlieferant. Der Einsatz der US-Sonderkräfte sei ein Zeichen der Besorgnis im Pentagon über Taiwans taktische Fähigkeiten -  angesichts der jahrelangen militärischen Aufrüstung Pekings und der jüngsten Drohungen gegen die Insel, schreibt das "Wall Street Journal" weiter.

Infografik Luftraumüberwachung Ostasien DE

Zuletzt durchquerten chinesische Kampfflieger mehrfach Taiwans Luftverteidigungszone (ADIZ). Die Zeitung spricht von fast 150 solchen Vorfällen allein in der vergangenen Woche. An den Aktionen hätten sich J-16-Kampfjets, strategische Bomber vom Typ H-6 und U-Boot-Aufklärungsflugzeuge beteiligt, so die Regierung in Taipeh. Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng erklärte am Mittwoch, bis 2025 wäre China in der Lage, einen Großangriff auf die Insel mit minimalen Verlusten vorzunehmen.

Den Pressebericht wollte Taiwans Verteidigungsministerium nicht kommentieren. In Washington sagte Pentagonsprecher John Supple: "Unsere Unterstützung für Taiwan bleibt auf die aktuelle Bedrohung durch die Volksrepublik China ausgerichtet."

Das chinesische Außenministerium forderte die USA in einer Erklärung auf, sich an frühere Vereinbarungen zu halten und die Militärhilfe für Taiwan einzustellen. "China wird alle notwendigen Schritte unternehmen, um seine Souveränität und territoriale Integrität zu schützen", bekräftigte Peking.

se/gri (wsj.com, afp, rtr)