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Unterstützung für iranisches Atomprogramm

26. November 2009

Bei seinem Besuch in Lateinamerika hat sich Irans Präsident Ahmadinedschad weitere Unterstützung gesichert. Nach Brasilien und Bolivien zeigt sich auch Venezuela offen für das umstrittene iranische Atomprogramm.

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Ahmadinedschad (links) und Chávez bei ihrem Treffen in Caracas (Foto: AP)
Demonstrative Einigkeit: Ahmadinedschad und ChávezBild: AP

Ermutigende Worte in Sachen Kernenergie kamen nun noch vom venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez. Bei einem Treffen in der Haupstadt Caracas bekräftigten Chávez und Ahmadinedschad am Mittwoch (25.11.2009) ihre "strategische Partnerschaft".

Chávez bezeichnete Ahmadinedschad als "Freund und Bruder" und "Gladiator des antiimperialistischen Kampfes". Ahmadinedschad würdigte im Gegenzug die "bewundernswerte" Rolle, die Chávez in Lateinamerika spiele.

Engere Zusammenarbeit vor allem in Wirtschaftsfragen

Sowohl der linksgerichtete Staatschef Venezuelas als auch der erzkonservative Ahmadinedschad zeigten sich entschlossen, die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern auszubauen. Chávez hatte seinen Gast, der zum vierten Mal in Venezuela ist, mit militärischen Ehren im Präsidentenpalast empfangen. Die Regierungen beider Länder gehören zu den schärfsten Kritikern der USA und Israels.

Im Mittelpunkt des Treffens standen die wirtschaftlichen Beziehungen. Bereits bei einem Besuch von Chávez im vergangenen September in Teheran waren mehr als 250 Kooperationsabkommen abgeschlossen worden. Am Mittwoch unterzeichneten beide Staatschefs weitere 70 Abkommen unter anderem über eine verstärkte Zusammenarbeit im Energiebereich und in der Landwirtschaft. Beide Länder gehören der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) an.

Oppositionelle protestieren gegen Ahmadinedschad

Oppositionelle protestierten gegen Ahmadinedschads Besuch (Foto: AP)
Oppositionelle protestierten gegen Ahmadinedschads BesuchBild: AP

Vor dem Besuch Ahmadinedschads kam es auch in Venezuela zu Protesten. Oppositionspolitiker bezeichneten den iranischen Präsidenten als "Diktator", dessen Besuch in Venezuela nicht erwünscht sei. Venezuela war die letzte Station von Ahmadinedschads Südamerika-Reise.

Zuvor hatte er bereits in zwei anderen Staaten Unterstützung für das international kritisierte iranische Atomprogramm erhalten. In Bolivien war am Dienstag eine gemeinsame Erklärung verabschiedet worden, die "das Recht aller Staaten" betont, "die Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen und zu entwickeln.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sprach ebenfalls von einem Recht aller Staaten auf die zivile Nutzung der Atomkraft. Zudem wandte sich Lula gegen weitere Sanktionen der internationalen Gemeinschaft im Streit um das iranische Programm zur Anreicherung von Uran.

Autor: Frank Wörner (dpa, ap, afp)
Redaktion: Christian Walz