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Solidarität mit Karsai

28. April 2008

Weltweit wird der Anschlag auf Afghanistans Präsidenten Hamid Karsai verurteilt. UNO und NATO sichern Karsai Unterstützung zu. Die Taliban bekannten sich zu der Tat, der drei Menschen zum Opfer gefallen sind.

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Hamid Karsai (Quelle: AP)
Hamid Karsai während der ParadeBild: AP

Nach dem Anschlag der radikal-islamischen Taliban wächst die Unterstützung für Afghanistans Präsident Hamid Karsai. Das Attentat, bei dem Karsai unverletzt blieb, richte sich gegen "die rechtmäßigen Institutionen des afghanischen Staates und der afghanischen Menschen", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte, die Taliban hätten mit dem Anschlag gezeigt, "dass sie zu äußerster Gewalt bereit sind, um sich gegen die Entwicklung Afghanistans zu Freiheit und Demokratie zu stellen".

Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonierte mit Karsai und sicherte ihm deutsche Unterstützung zu. Präsident Nicolas Sarkozy sicherte Karsai seine Unterstützung zu. "Ich möchte Ihnen persönlich meine Solidarität und die Unterstützung Frankreichs mitteilen", schrieb er in einem Brief. Es handele sich um eine "abscheuliche Tat".

Auch der Iran verurteilte den Anschlag. Solche Terroranschläge dienten nur den Zielen der Feinde von Frieden und Stabilität in Afghanistan, erklärte Außenamtssprecher Mohammad Ali Hosseini in Teheran nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA.

Machtdemonstration der Taliban

Karsai in einem Militärfahrzeug (Quelle: AP)
Karsai inspiziert die Truppen, bevor die Schüsse fallenBild: AP

Karsai war am Sonntag (27.04.2008) während einer Militärparade in Kabul angegriffen worden, mit der die afghanische Regierung des Sieges über die Sowjetunion gedachte. Dabei wurden nach Angaben der Regierung ein Stammesführer, ein Abgeordneter und ein zehnjähriges Kind getötet.

Karsai selbst blieb unverletzt. Die Taliban bekannten sich danach zu der Tat. "Wir haben den Angriff verübt", sagte ihr Sprecher Sabihullah Mudschahed. Der Angriff habe sich aber nicht gezielt gegen den Präsidenten gerichtet. "Wir wollten der Welt nur zeigen, dass wir überall angreifen können, wo wir wollen." An dem Angriff seien sechs Taliban beteiligt gewesen, drei seien dabei getötet worden, die anderen hätten fliehen können.

Nach dem Anschlag verkündete Karsai in einer Fernsehansprache, es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden. Karsai hat schon mehrere Mordanschläge überlebt, sogar mit Raketen wurde schon auf ihn geschossen. Er wurde Präsident von Afghanistan, nachdem die USA die radikal-islamischen Taliban 2001 offiziell von der Macht vertrieben hatten. (det)