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Unser Mann in Mekka

11. November 2010

„Nennen Sie mich bitte einfach Ali“, sagt Ali Almakhlafi gerne, wenn er sich neu vorstellt. Aber wer ist Ali? Der Mekka-Reporter der DW im Kurzporträt.

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DW-Reporter Ali-Almakhlafi (Foto: DW/Per Henriksen )
DW-Reporter Ali-AlmakhlafiBild: DW

Wenn Besucher der Deutschen Welle sich darüber wundern, dass die Kolleginnen in der Cafeteria neben Deutsch und Englisch auch ein paar Brocken korrekt gesprochenes Hocharabisch beherrschen, dann ist das Ali Almakhlafi zu verdanken. Ali ist nicht nur Reporter, sondern auch Dozent für arabische Sprache an der Universität Bonn und Autor eines Buches „Schnellkurs Arabisch“ mit vier Übungs-CDs. Wenn Ali sich zwischen zwei Interviews einen schnellen Kaffee gönnt, dann fällt für die freundliche Bedienung zumindest eine neue Vokabel ab. Die muss sie so lange üben, bis es annähernd perfekt klingt.

Taiz – Damaskus – Bonn

Ali interviewt eine Kölner Friseurin (Rechte : DW / Ali Almakhlafi)
Ali Almakhlafi interviewt eine Kölner FriseurinBild: DW

Geboren wurde Ali Almakhlafi 1979 in der zweitgrößten jemenitischen Stadt Taiz, deren malerische Altstadt und Märkte seit jeher Orientreisende begeistern - auch wenn sich heutzutage wegen der verschlechterten Sicherheitslage immer weniger Touristen ins Land wagen. In der historischen Stadt am Fuße des Jabel Saber, des vierthöchsten Bergs im Jemen, hat Ali die ersten 19 Jahre seines Lebens verbracht, bevor er sich entschloss, zur beruflichen Weiterbildung in die syrische Hauptstadt Damaskus überzusiedeln. Dort absolvierte er ein Bachelor-Studium in Medizintechnik und Arabisch und arbeitete unter anderem als Redakteur für Arabischlehrbücher deutscher und amerikanischer Verlage. 2007 zog es ihn nach Deutschland, wo er zunächst an der Universität Aachen einen zusätzlichen Masterstudiengang in Medizintechnik abschloss und dann in Bonn und Berlin ein journalistisches Volontariat bei der Deutschen Welle absolvierte.

Reporter zwischen zwei Welten

Taiz im Jemen, die Heimatstadt von Ali Almakhlafi Bild: Klaus Heymach
Taiz im Jemen, die Heimatstadt von Ali AlmakhlafiBild: Klaus Heymach

Neben der deutschen und arabischen Sprache ist der Journalismus die größte Leidenschaft von Ali Almakhlafi. Am liebsten ist er als Reporter unterwegs, irgendwo „draußen“ – sei es als Berichterstatter aus medizinwissenschaftlichen Laboratorien in Deutschland oder als Deutschland-Korrespondent der arabischsprachigen DW-Programme, der den Menschen in Riad, Ramallah oder Rabat aus erster Hand Eindrücke aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben hierzulande nahebringt. Das thematische Repertoire reicht von Integrationsproblemen in deutschen Einwanderervierteln über gemeinsame Weihnachtsfeiern von Christen und Muslimen in Deutschland bis hin zu Alis durchaus legendären Einsätzen als Live-Berichterstatter vom Kölner Karneval.

Mekka statt Oberammergau

"Unter Arabern" - Ali Almakhlafi als Karnevals-Reporter (Rechte : DW / Ali Almakhlafi)
"Unter Arabern" - Ali Almakhlafi als Karnevals-ReporterBild: DW / Ali Almakhlafi

„Ich will als Reporter zu mehr Verständnis zwischen den Kulturen beitragen“, lautet Alis Credo, „aber nicht oberlehrerhaft, sondern kritisch, unverkrampft und auch mit etwas Humor.“ Ein Reporter zwischen zwei Welten. „Viele Araber und Muslime wissen nur wenig über die gesellschaftliche Realität in Deutschland, zum Beispiel welche positive Rolle Pfarrgemeinden und Bürgerinitiativen bei der Integration von Muslimen spielen“, sagt Ali. „Und umgekehrt wissen viele Deutsche im Endeffekt nur wenig über den Islam und die Muslime.“ Genau deshalb zieht es den DW-Reporter diesmal ausnahmsweise nicht auf irgendeine Weihnachtsfeier in Rostock, Berlin oder Oberammergau, sondern direkt ins Herz der islamischen Welt: nach Mekka.

Autor: Rainer Sollich
Redaktion: Birgit Görtz