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Kulturkalender April

Gudrun Stegen27. März 2012

Der April steht in Deutschland meist für wechselhaftes Wetter, aber auch für Frühling und die Osterfeiertage. Zeit, den Kalender aufzuschlagen und sich auf eine Reihe spannender Kulturereignisse zu freuen.

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Frank Unger als Graf Almaviva (r) und Herman Wallen als Figaro (l) singen die Hauptrollen in der Komischen Oper "Der Barbier von Sevilla" am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin (Foto von der Medienprobe am 15.01.2008). Die Oper von Gioacchino Rossini hat am Freitag (18.01.2008) Premiere. Foto: Jens Büttner +++(c) dpa - Report+++
Beginn der Festivalsaison in DeutschlandBild: picture-alliance/ZB

Hamburger Ostertöne

Zu Ostern, das ist klar, geht man in die Kirche – oder ins Konzert, zumindest in Hamburg. Längst hat sich das Festival "Hamburger Ostertöne" unter Leitung von Staatsopern-Chefin Simone Young zu einer festen Institution entwickelt. Gewidmet sind die Konzerte (6.4.-9.4.) dem berühmtesten Ehrenbürger der Hansestadt: Johannes Brahms. Nicht nur seine Musik, sondern auch die zeitgenössischer Kollegen stehen auf dem Programm der "Ostertöne".

ARCHIV - Die Generalmusikdirektorin der Hamburger Oper, Simone Young, schaut im Miniatur Wunderland in Hamburg auf den Turm des Hamburger Michels (Archivfoto vom 25.02.2009). Die Intendantin der Hamburgischen Staatsoper, Simone Young (50), will ihren Ende 2015 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Foto: Marcus Brandt dpa/lno (zu lno 1527 vom 08.12.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Generalmusikdirektorin der Hamburger Oper und Chefin der "Ostertöne" Simone YoungBild: picture-alliance/dpa

Die Festivalsaison in Deutschland ist eröffnet. Musikfreunde können sich auch diesmal wieder auf ein reichhaltiges Angebot freuen. Im Mai lädt die Münchener Biennale unter dem Motto "Der ferne Klang" zu neuen Musiktheater-Produktionen ein und beim Schleswig-Holstein Musikfestival geht es von Anfang Juli bis Ende August um Musik und Theater rund um den Länderschwerpunkt "China". Bei der Ruhrtriennale, dem internationalen Fest für Musik, Theater, Literatur und Tanz steht ein Intendantenwechsel an, der Innovation und spannende Projekte verspricht: Der Frankfurter Komponist Heiner Goebbels tritt die Nachfolge von Willy Decker an. Goebbels gilt als experimentierfreudiger Querdenker –wie geschaffen für ein Festival, in dessen Zentrum Produktionen stehen, die den Dialog mit den charakteristischen Spielstätten der Region suchen: Schauspiel und Oper verbinden sich in ehemaligen Maschinenhallen und Kokereien des Ruhrgebiets mit innovativen Entwicklungen der Bildenden Kunst, der Pop- und Konzertmusik.

SCHWEIZ MUSIK ORCHESTRA ZHEJIANG Musikerinnen des China Traditional Orchestra Zhejiang aus der Provinz Zhejiang, suedlich von Shanghai im Osten von China, proben am Freitag, 20. Januar 2006 im KKL in Luzern fuer das Chinesische Neujahrskonzert, welches am Samstag, 21. Januar 2006 live im Schweizer und Chinesischen Fernsehen uebertragen wird. Die ist das erste und dieses Jahr einzige Konzert des Zhejiang Orchestra in der Schweiz.
Das Traditional Orchestra Zhejiang aus China zu Gast in EuropaBild: Picture-Alliance/KEYSTONE

Papst Benedikt XVI. wird 85

Er will seinen Geburtstag nicht aufwendig feiern. Der 16. April sei für ihn ein normaler Arbeitstag, lässt das Oberhaupt der katholischen Kirche durch seinen Privatsekretär wissen, und an diesen Wunsch habe man sich zu halten. Aber so ganz ohne Feiern geht es dann doch nicht. Der Tag sei "stark bayerisch unterfüttert", verkündet der Papst-Vertraute Prälat Georg Gänswein. Vier Tage später, am 20. April, gibt es dann aber doch ein ganz besonderes Geschenk. Das Leipziger Gewandhausorchester spielt unter Leitung von Riccardo Chailly in der Audienzhalle des Vatikan zum 85. Geburtstag des Papstes. Eingeladen sind allerdings nur hochrangige Diplomaten, Könige und Kardinäle – und das Leipziger Publikum. Was man sonst nur von Pop-Konzerten oder aus Bayreuth kennt, ist jetzt auch in Leipzig zu erleben: das Konzert wird per Videoleinwand auf den Marktplatz der Stadt übertragen.

Niedersachsen/ Die Fassade des Happy RIZZI House, das von dem US-amerikanischen Kuenstler James Rizzi (1950 bis 2011) entworfen und von dem Architekten Konrad Kloster umgesetzt wurde, aufgenommen am Mittwoch (28.12.11) in Braunschweig. James Rizzi starb am Montag (26.12.11) in seinem Atelier in New York. Foto: Focke Strangmann/dapd
Papst Benedikt XVI. feiert seinen 85. GeburtstagBild: AP

Älteste Kunstmesse der Welt: Art Cologne

Die Art Cologne ist aus dem internationalen Kunsthandel nicht mehr wegzudenken. Die älteste Kunstmesse der Welt präsentiert vom 18. bis 22. April wieder Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter vor allem viele junge Galerien aus den USA und Europa. Rund 200 Aussteller reisen in die Domstadt, um Kunst von der Klassischen Moderne bis hin zu zeitgenössischen Werken anzubieten. Die 46. Art Cologne zeigt sich nach Jahren des Auf und Ab wieder sehr lebendig, nachdem die Konkurrenzveranstaltungen in Basel, London und Berlin sie für einige Zeit ins Abseits gedrängt hatten. Zu verdanken ist das Messedirektor Daniel Hug. Dem 42-jährigen Amerikaner ist es gelungen, der Kunstmesse wieder neuen Glanz zu verleihen. Im Rahmen der diesjährigen Art Cologne findet zum ersten Mal die Satellitenmesse NADA (New Art Dealers Alliance) aus New York statt. An dieser Messe sind insgesamt 32 Galerien aus den USA beteiligt.

Pope Benedict XVI greets the crowd from the central balcony of St. Peter's Basilica at the Vatican, in this April 19, 2005, file photo. Joseph Ratzinger of Germany, who chose the name of Pope Benedict XVI, became the 265th pontiff of the Roman Catholic Church. (AP Photo/Domenico Stinellis/FILE)
Der Pop-Art-Künstler James Rizzi war Stammgast bei der Art CologneBild: dapd

7. Berlin Biennale

Von Köln aus geht es für die Freunde zeitgenössischer Kunst gleich weiter nach Berlin. Die 7. Berlin Biennale (28.4.-1.7.) wird von dem polnischen Video-Künstler Artur Zmijewski konzipiert. Sein Manifest "Angewandte Gesellschaftskunst" ist der Ausgangspunkt für die diesjährige Ausstellung, die zum ersten Mal Ausstellungsorte außerhalb Deutschlands einbezieht. Videoarbeiten der israelisch-niederländischen Künstlerin Yael Bartana, die der Rückkehr jüdischer Menschen nach Polen gewidmet sind, wurden zunächst bei der Kunstbiennale von Venedig gezeigt und sollen nun Bestandteil eines polnisch-israelisch-deutschen Projekts werden, mit dem die Berlin Biennale ihre Tradition der polnisch-deutschen Zusammenarbeit wieder aufgreift, die in der letzten Ausgabe vollständig verschwunden war.

***ACHTUNG: Bildmaterial nur zur Berichterstattung über die 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst verwenden!!!*** Artur Żmijewski, Kurator der 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst / Artur Żmijewski, Curator of the 7th Berlin Biennale for Contemporary Art Foto / Photo: Anna Eckold
Kurator der Berlin Biennale 2012 ist der polnische Videokünstler Artur Zmijewski


Verleihung Deutscher Filmpreis in Berlin

Roland Emmerichs "Anonymus" geht als Favorit ins Rennen um Deutschlands höchst dotierten Kulturpreis. Aus der provokanten Frage "War Shakespeare nur ein Depp, dem Texte zugeschrieben werden, die aus der Feder ganz anderer Leute stammen?" hat sich eine lebhafte Debatte entwickelt, die Fachleute genauso beschäftigt wie das Massenpublikum. "Anonymus" sucht eine Antwort und das so gekonnt, dass der Film gleich für sieben Goldene Lolas beim Deutschen Filmpreis nominiert ist. Daneben hat ein besonderes Experimentierfeld die Filmjury gefesselt. Christian Petzolds neuer Film "Barbara" erinnert an die DDR und stellt dabei zwei Aspekte in den Vorgrund: die Sorge füreinander und die Freiheit – ein Film, der für gleich acht Lolas vorgeschlagen ist. Am 27. April verkündet Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Berliner Friedrichstadtpalast, wer die begehrten Trophäen in Empfang nimmt.

Filmstill Barbara (Berlinale 2012), Wettbewerb, DEU 2012, REGIE: Christian Petzold, Ronald Zehrfeld, Nina Hoss; Copyright: Piffl Medien***Das Bild darf nur im Rahmen einer Filmbesprechung benutzt werden
Der Film "Barbara" von Christian Petzold ist einer der Favoriten für den Deutschen FilmpreisBild: Piffl Medien

Für Filmfreunde bietet der Monat April besonders viele Höhepunkte. Beim internationalen Frauenfilmfestival in Köln (17.-22. April) wird ein wichtiger Preis verliehen: der mit 10.000 Euro dotierte Spielfilmpreis für Regisseurinnen. Ziel ist es, junge Filmemacherinnen, die ihren ersten langen Spielfilm präsentieren, zu einem kontinuierlichen Filmschaffen zu ermutigen. "Bühne frei für kurze Filme" heißt es in der Elbmetropole Dresden. Mehr als 2500 Filme aus 80 Ländern konkurrieren hier um den "Goldenen Reiter" – und um Preisgelder von insgesamt 60.000 Euro. Mehr als einen Blick verdient auch das "goEast"-Festival, das in Wiesbaden Filme aus Mittel- und Osteuropa präsentiert.

"Romy Schneider" – Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle

Sie ist als deutscher Weltstar in die Filmgeschichte eingegangen: nicht nur als die mädchenhafte "Sissy" der 50er Jahre, sondern als Ikone des französischen Kinos - zuletzt in ihrem eigenen Filmprojekt "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" - ist Romy Schneider noch heute fest im kollektiven Gedächtnis verwurzelt. 2012 jährt sich ihr Todestag zum 30. Mal. Die Bundeskunsthalle zeigt vom 5. April bis zum 24. Juni Bilder aus Film, Presse und Privatleben und kombiniert diese Dokumente mit Filmausschnitten. Außerdem sind Originalkostüme, Plakate und persönliche Gegenstände aus dem Nachlass zu sehen – ein Muss für alle Romy-Fans.

***ACHTUNG: Bild nur zur Berichterstattung über die Ausstellung "Romy Schneider" vom 5. April bis 24. Juni 2012 in der Bundeskunsthalle Bonn verwenden!!!*** Robert Lebeck Romy Schneider mit Robert Lebecks Mütze Berlin 1976 Silbergelatine auf Barytpapier Modern Print, 30 x 40 cm © R. Lebeck / Stern / Picture Press
Ausstellung zum 30. Todestag von Romy Schneider in der Bundeskunsthalle in BonnBild: R. Lebeck / Stern / Picture Press