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Unruhen in USA nach tödlichen Polizeischüssen

21. September 2016

Es klingt wie die Fortsetzung einer schrecklichen Serie. US-Polizisten erschießen einen Afroamerikaner, Proteste brechen aus, Polizisten werden verletzt. Neuester Schauplatz: Charlotte in North Carolina.

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USA Polizei erschießt Afro-Amerikaner in North Carolina - Proteste
Polizisten und Demonstranten stehen sich in Charlotte/North Carolina gegenüber.Bild: Reuters/Charlotte Magazine/Adam Rhew

In der Stadt Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina hat der Tod eines Afroamerikaners Unruhen ausgelöst. Zwölf Polizisten wurden dabei verletzt. Einer von ihnen sei von einem Stein im Gesicht getroffen worden, twitterte die Polizei. Medienberichten zufolge wurde auch eine unbestimmte Zahl von Demonstranten verletzt. Der Sender WSOC-TV berichtete, die Polizei habe Tränengas eingesetzt.

Getöteter war nicht der gesuchte Verdächtige

Auslöser der Proteste war ein Polizei-Einsatz. Beamte hatten nach Medienberichten in einem Wohngebiet einen Verdächtigen gesucht. Dabei hatten sie auf einem Parkplatz den 43-jährigen Afroamerikaner umstellt; er selbst war jedoch nicht der Gesuchte. Laut Polizei besaß er eine Schusswaffe, was jedoch nach den örtlichen Gesetzen erlaubt ist. Im Verlauf der Konfrontation hätten sich die Beamten bedroht gefühlt und das Feuer auf den Mann eröffnet. Der Todesschütze, selbst Afroamerikaner, wurde laut Berichten vorübergehend vom Dienst suspendiert.

Daraufhin versammelten sich Demonstranten in der Nähe des Tatortes. In Fernsehberichten waren Schilder und Transparente mit Solidaritätsslogans für die Protest-Bewegung "Black Lives Matter" und mit Aufrufen wie "Keine Gerechtigkeit, kein Frieden" zu sehen. Auf einem Bild war zu sehen, wie Demonstranten auf ein Polizeiauto kletterten.

Schwester des Toten: "Er war nicht bewaffnet"

Eine Reporterin veröffentlichte ein Video der Schwester des Erschossenen. Die Frau gibt an, dass ihr Bruder nicht bewaffnet gewesen sei. Er habe in seinem Auto ein Buch gelesen und auf seine Kinder gewartet, als die Polizei ihn tötete. Die Bürgermeisterin von Charlotte, Jennifer Roberts kündigte auf Twitter eine umfassende Untersuchung an.

In verschiedenen Teilen der USA hatte es in den vergangenen Monaten und Jahren Proteste gegen die exzessive Polizeigewalt gegen Schwarze gegeben. Erst am Montag war ein Video veröffentlicht worden, das zeigte, wie eine Polizistin in Oklahoma einen unbewaffneten Afroamerikaner erschoss.

mas/stu (afp, ap, dpa, rtr)