1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Ungarn macht Grenzen für Ausländer dicht

29. August 2020

Angesichts steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus schließt Ungarn ab dem 1. September seine Grenzen für ausländische Touristen. Die meisten Infektionen würden eingeschleppt, heißt es als Begründung.

https://p.dw.com/p/3hiYo
Kontrolle an der ungarischen Grenze
Kontrolle an der ungarischen Grenze (Archivbild)Bild: Getty Images/T. Kronsteiner

Einreisen dürfen dann nur noch ungarische Staatsbürger, Ausländer müssen dazu einen triftigen Grund angeben, wie die Regierung in Budapest mitteilte. Die meisten neuen Infektionen im Land seien aufgrund von Ansteckungen im Ausland festgestellt worden, erläuterte der Leiter der Staatskanzlei von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, die Maßnahme. Mit der Grenzschließung solle das Risiko der Einschleppung des Erregers SARS-CoV-2 minimiert werden. Die Anordnung soll zunächst einen Monat lang gelten.

Auch für rückkehrende ungarische Staatsbürger gelten verschärfte Einreiseregeln. Sie müssen für 14 Tage in Quarantäne. Nur wenn sie zwei negative Corona-Tests vorlegen können, die in einem Abstand von zwei Tagen gemacht wurden, wird die Quarantäne aufgehoben.

Mit den verschärften Maßnahmen solle die Sicherheit der besonders gefährdeten älteren Menschen gewährleistet werden, sagte Gulyas. Aber auch die heimische Wirtschaft solle geschützt und der für den 1. September geplante Schulstart gesichert werden.

Ausnahmeregelungen für UEFA-Supercup?

Trotz Grenzschließung soll der Fußball-UEFA-Supercup zwischen Champions-League-Sieger Bayern München und Europa-League-Sieger FC Sevilla am 24. September in der Budapester Puskas-Arena stattfinden. Laut Gulyas ist geplant, jeweils 3000 Fans von Bayern und Sevilla ins Stadion zu lassen.

Diese dürften aber nur dann mit dem Flugzeug einreisen, wenn sie über zwei aktuelle negative Corona-Tests verfügten. Vor dem Spiel würden sie mit Bussen direkt zum Stadion und nach dem Spiel wieder auf dem gleichen Wege zurück zum Flugplatz gefahren, sagte der Minister. Eine endgültige Entscheidung der Regierung hierzu stehe aber noch aus. Mit der UEFA werde verhandelt.

Nach offiziellen Zahlen blieb Ungarn bisher von der Corona-Krise relativ verschont. Die Behörden meldeten bislang rund 5500 Infektionen und etwa 600 Todesfälle. Derzeit gilt Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen mit Ausnahme von Gaststätten. Zudem gibt es Abstandsregeln.

qu/gri (dpa, afp, rtr)