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UN warnen vor humanitärer Krise im Jemen

8. März 2012

Die Vereinten Nationen sehen die Demokratisierung des Jemen optimistisch, warnen aber vor dem wachsenden Einfluss von Al-Kaida. Außerdem drohe dem Land aufgrund der wirtschaftlichen Lage eine humanitäre Krise.

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Jemenitische Kinder spielen in Hausruinen (Foto: dapd)
Bild: AP

Die gute Nachricht schickte der UN-Sonderberater für den Jemen vorneweg: Die überraschend hohe Beteiligung an der Präsidentenwahl vor gut zwei Wochen sei "ein klares Zeichen für einen friedlichen Wandel", sagte Jamal Benomar in New York. Der Übergangsprozess liege im Zeitplan.

500.000 Kinder vom Hungertod bedroht

Doch die schlechte Nachricht folgte direkt: Der Jemen habe - nach Afghanistan - die zweithöchste Rate von Kindern mit chronischer Unterernährung - 500.000 Kinder könnten in diesem Jahr verhungern oder lebenslange Folgeschäden erleiden, so Benomar. Der Jemen sei eines der ärmsten Länder der Welt und völlig verschuldet. Rund drei Millionen Menschen bräuchten sofort Hilfe, sagte der Marokkaner nach einer Unterrichtung des Weltsicherheitsrats.

Benomar rief die UN-Mitgliedsstaaten auf, dem Land Geld zur Verfügung zu stellen. Nach einem Spendenaufruf der UN in Höhe von 446 Millionen Dollar (340 Millionen Euro) habe er erst Zusagen für 15 Prozent der Summe.

Bedrohung durch Islamisten

Als eine besondere Bedrohung sieht Benomar die Anschläge und Angriffe der Islamisten. Erst am Samstag hatten Al-Kaida-Kämpfer bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt in der südlichen Provinz Abijan schwere Waffen erbeutet, darunter auch drei Panzer. Bei dem Gefecht sollen etwa 150 Soldaten und 17 Islamisten getötet worden sein.

Benomar sagte, die humanitäre Krise und der wachsende Einfluss des Terrornetzwerks Al-Kaida seien die größten Herausforderungen für den neuen jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi.

je/li (dpa, dapd)