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Politik

Sicherheitsrat fordert Untersuchung zu Jemen

10. August 2018

Der verheerende Angriff auf einen Schulbus mit Kindern im Jemen ist international scharf kritisiert worden. Der Weltsicherheitsrat verlangt nach dem tödlichen Anschlag eine glaubhafte und transparente Aufarbeitung.

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Jemen Angriff auf Schulbus in Saada
Das ausgebrannte Wrack des SchulbussesBild: picture-alliance/AP Photo/K. Al-Mrrany

Sollte es eine nicht glaubhafte Untersuchung geben, werde der Sicherheitsrat dies selbstverständlich überprüfen, sagte die britische UN-Botschafterin Karen Pierce nach Beratungen in New York. Die nicht öffentliche Sondersitzung beantragt hatten Bolivien, die Niederlande, Peru, Polen und Schweden, allesamt nicht-ständige Mitglieder dieses höchsten UN-Gremiums.

Saudi-Arabien kündigte eine eigene Untersuchung an. Die Umstände der Operation würden aufgearbeitet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Spa unter Berufung auf eine Quelle in der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition. Diese hatte sich zu dem Angriff von Donnerstag bekannt. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz waren mindestens 51 Menschen getötet worden, 40 davon Kinder. 79 Menschen wurden verletzt.

Jemen Sadaa Angriff auf Schulbus
Bei dem Luftschlag waren mindestens 77 Menschen verletzt wordenBild: picture-alliance/dpa/A. Al-Zarai

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte zuvor eine unabhängige und schnelle Untersuchung von der Militärkoalition verlangt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin forderte im Gespräch mit der Deutschen Welle, Ereignisse wie dieses, sowie alle Hinweise auf Verletzungen der Menschenrechte müssten unabhängig untersucht werden. Deutschland unterstütze die dafür eingesetzte internationale Expertengruppe der Vereinten Nationen.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter forderte, Saudi-Arabien solle das Vertrauen seiner westlichen Partner stärken. Der DW sagte das Mitglied im Auswärtigen Ausschuss: "Die EU sollte eine geschlossene Haltung entwickeln, sich gegenüber Saudi-Arabien nicht auseinander dividieren lassen und gleichzeitig nicht in die Falle tappen, aufgrund der harten diplomatischen Reaktionen Saudi Arabiens gegenüber Kanada jedwede Äußerung von Kritik zu unterbinden".

Die ständigen Mitglieder USA, Frankreich und Großbritannien unterstützen die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition in deren Vorgehen gegen Huthi-Rebellen im Jemen. Gleichwohl äußerten die drei Länder Besorgnis angesichts der hohen Zahl getöteter Zivilisten.

uh/qu (dpa, afp, DW)