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Folter in libyschen Gefängnissen

6. Juni 2014

Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: In Libyens Gefängnissen müssen viele Häftlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen ihre Strafen absitzen. Für viele von ihnen ist es das Ende einer großen Hoffnung.

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Libyen Gefängnis
Bild: picture-alliance/dpa

Der UN-Bericht spricht von etwa 14.000 Häftlingen, die unter Folter, Justizwillkür und menschenunwürdigen Bedingungen leiden. Bei der Hälfte der Insassen handle es sich um Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern und dem Nahen Osten, die von Libyen aus nach Europa gelangen wollten, sagte ein UN-Sprecher am Freitag in Genf. "Diese Menschen haben nicht die Möglichkeit, sich einen Anwalt zu suchen, um sich gegen die Festnahmen zu wehren", so der Sprecher weiter.

Die Gefängnisse sind dem Bericht zufolge völlig überfüllt und es mangelt an einfachen sanitären Anlagen. Die Vereinten Nationen hätten 27 auf Folter zurückzuführende Todesfälle in libyschen Gefängnissen dokumentiert. Zudem unterhielten Milizen eigene Gefängnisse, die rasch unter die Kontrolle der Regierung gebracht werden sollten.

Ein zerrissenes Land

Seit dem Bürgerkrieg 2011 und dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi ist es der Regierung in Tripolis nicht gelungen, sich im gesamten Land Autorität zu verschaffen. Viele ehemalige Rebellengruppen verweigern ihre Entwaffnung und kämpfen zum Teil gegeneinander.

Einer der Hauptschauplätze dieser Kämpfe ist die östliche Küstenstadt Bengasi. Dort startete der pensionierte General Chalifa Haftar mit eigenen schwerbewaffneten Truppen eine Kampagne gegen die islamistischen Milizen.

mak/qu (rtr)