1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Mehr Vorsorge gegen den Hunger!"

3. Februar 2014

Um Hungernden in der Sahel-Region helfen zu können, sind die UN selbst auf deutlich mehr Hilfe von der internationalen Gemeinschaft angewiesen. Ein gemeinsames Projekt mit der EU weist in die richtige Richtung.

https://p.dw.com/p/1B24t
Hungerkatastrophe in Afrika 2005 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Vereinten Nationen und die EU-Kommission haben ein Projekt zur Versorgung von rund 20 Millionen Menschen in der Sahel-Zone auf den Weg gebracht. Der auf drei Jahre angelegte Plan sieht gemeinsame Entwicklungshilfemaßnahmen in neun afrikanischen Ländern vor. 142 Millionen Euro stellt die Brüsseler Behörde dafür in diesem Jahr bereit. An dem Programm beteiligen sich auch das Welternährungsprogramm WFP und das UN-Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA).

Es fehlt an allen Ecken und Enden

Die Welternährungsorganisation FAO will als erste Finanzierungstranche 2014 bei den internationalen Gebern zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,5 Milliarden Euro) einsammeln. Die Weltgemeinschaft sei schon aus Eigeninteresse aufgerufen, mehr in die Vorbeugung von Hungerkrisen zu investieren, argumentierte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva in Rom: "Jeder Dollar für Prävention spart bis zu 20 Dollar an Nothilfe." Im vergangenen Jahr waren nur rund sechzig Prozent der benötigten 1,7 Milliarden Dollar eingegangen.

Dem Welternährungsprogramm (WFP) fehlt in diesem Jahr bereits eine Milliarde Dollar (rund 750 Millionen Euro). WFP-Leiterin Ertharin Cousin sieht sich daher gezwungen, die Zuteilungen an Haiti, den Niger, Mali und Kenia zusammenzukürzen. Die finanziellen Lücken seien unter anderem auf die komplexen Hilfsprogramme für die mehr als vier Millionen Hunger leidenden Syrer zurückzuführen, sagte Cousin. Das Geld müsse dann an anderer Stelle gespart werden.

Hilfe dringend erforderlich

Fünf Millionen Kleinkinder hungern nach UN-Angaben in Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Gambia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und dem Senegal. "Mehr Menschen denn je sind im Sahel bedroht", warnte die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos bei der Vorstellung eines Hilfeplans. Die Zahl der Krisen nehme zu. Während die Bevölkerung der Sahelzone früher alle zehn Jahre mit einer Hungerkatastrophe gekämpft habe, treffe es sie mittlerweile alle zwei Jahre. Dies habe deren Fähigkeiten deutlich geschwächt, auf Notsituationen reagieren zu können.

Klimawandel in der Sahel-Zone (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Oberste Priorität müsse es sein, die Bauern in der Region bei der Aussaat der kommenden Wochen zu unterstützen, sagte FAO-Chef Graziano da Silva. "Aber es liegt auch in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die nächste Dürre nicht wieder zu einer größeren humanitären Krise führt."

rb/gmf (afp, epd, kna)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen