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Trump-Sieg überrascht Sportstars

9. November 2016

Diese Wahl spaltet nicht nur die USA, sondern auch die Sportwelt: Die Reaktionen der Athleten auf den Wahlsieg von Donald Trump reichen von Applaus bis Entsetzen, ein Überblick.

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USA | Basketball - Joel Embiid
Joel Embiid kritisiert Trump indirekt für seine EinwanderungspolitikBild: Getty Images/M. Leff

Die USA sind zwiegespalten: Die eine Hälfte feiert, die andere ist fassungslos. Entgegen fast aller Wahlprognosen hat Donald Trump den erbittert geführten Kampf um das Amt des 45. US-Präsidenten für sich entschieden - und das mit überraschend großem Vorsprung. Sein Sieg sorgt für heftige Reaktionen aus Politik und Gesellschaft und wirbelt obendrein die Märkte der Welt durcheinander. Und auch die Sportwelt scheint kurz den Atem anzuhalten.

Obwohl viele Sportler, Trainer und vor allem Funktionäre meist öffentlich auf politische Neutralität achten (auch um Fans und Sponsoren nicht zu verärgern), äußern sich nun doch viele Athleten und sagen Ihre Meinungen - und die fallen höchst unterschiedlich aus. Viele sind angesichts des unerwarteten Wahlausgangs einfach perplex, so zum Beispiel Julia Mancuso, die erfolgreichste Ski-Läuferin der US-Olympiageschichte, NBA-Star Ricky Rubio von den Minnesota Timberwolves oder der Schweizer Basketballer Thabo Sefolosha, der bei den Atlanta Hawks ebenfalls in der nordamerikanischen NBA spielt.

Applaus kommt vom golfenden Trump-Anhänger John Daly. Der zweifache Major-Turnier-Sieger aus den USA nennt den republikanischen Wahlsieger einen "Freund" und traut Trump zu, Amerika tatsächlich wieder "großartig" zu machen, so wie es in dessen Wahlkampfslogan heißt.

Trotzige Kritik an Trumps plänen zur Einwanderung in die USA klingt bei Basketballstar Joel Embiid heraus. Der Kameruner von den Philadelphia 76ers schrieb: "Wir sind alle aus Afrika und werden euch willkommen heißen." Eine Anspielung auf die lange Einwanderungsgeschichte der USA.

Deutlich schärfer im Ton wird Tennis-Legende Martina Navratilova: Die in der Tschechoslowakei geborene und seit 1981 mit einer US-Staatsbürgerschaft ausgestattete Tennis-Spielerin unterstützte im Wahlkampf Hillary Clinton und ist von Trumps Triumph entsetzt:

Vincent Kompany, Fußballprofi bei Manchester City, bezeichnet Trump als "Idioten". Der belgische Nationalmannschaftskapitän schlägt sarkastisch ein Experiment vor: "Lasst uns allen Idioten dieser Welt Macht geben und wir schauen was passiert. Das ist Reality-TV der nächsten Generation."

Javi Martinez vom FC Bayern München betrachtet die Entscheidung aus einiger Distanz und mit einer Portion Humor: Er fürchtet, dass seine zukünftigen Pläne, in die Major League Soccer zu wechseln, mit der Wahl nun zu den Akten gelegt werden können.

Gar nicht komisch findet das Ganze der französische Ex-Fußballer Louis Saha: "Suchen Sie auch schon irgendwo auf diesem Planeten nach einem neuen Zuhause? Ich hatte noch nie Angst vor jemandem, aber Trump hat es geschafft."

Der ehemalige deutsch-ghanaische Fußballer Hans Sarpei sieht nach den Wahlen in den USA praktisch nur Verlierer:

Man kann es so zusammenfassen, wie die gewohnt wortgewandte englische Fussballlegende Gary Lineker:

Und schließlich sah sich ein englischer Rugbyspieler namens Tom Brady veranlasst klarzustellen, dass er nicht für Trump gestimmt hat - was er als britischer Staatsbürger natürlich auch gar nicht konnte. Der gleichnamige American-Football-Star aus den USA hatte sich vor den Wahlen dagegen offen für Donald Trump ausgesprochen, doch er besitzt gar keinen Twitter-Account. Es folgten zahlreiche Verwechslungen.