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Trump-Sieg lässt deutsche Wirtschaft kalt

24. November 2016

Die Stimmung deutscher Firmenchefs ist nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten unverändert geblieben. Das zeigt das stabile Ifo-Geschäftsklima.

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Deutschland Unternehmen HeidelbergCement
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist auch nach der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten unverändert gut. Im November blieb der ifo-Geschäftsklimaindex gegenüber dem Oktober unverändert bei 110,4 Punkten, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. "Der Aufschwung in Deutschland bleibt intakt. Die deutsche Wirtschaft scheint von der US-Wahl vorerst unbeeindruckt", erklärte ifo-Präsident Clemens Fuest.

 Allerdings blicken die befragten 7000 Unternehmer etwas skeptischer in die Zukunft. Der Teilindex zu den Erwartungen an das kommende halbe Jahr verringerte sich von 105,9 Punkte auf 105,5 Punkte. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen aber positiver. Der entsprechende Teilindex stieg von 115,1 Punkte auf 115,6 Punkte.

In der Industrie sank der Index leicht. Die Exportunternehmen zeigten sich nicht mehr ganz so zuversichtlich. "Die Unternehmen wollen in Zukunft vermehrt die Preise anheben", sagte Fuest. Im Groß- und Einzelhandel verbesserte sich die Stimmung. "Das Baugewerbe boomt weiter." Lage und Erwartungen wurden von den Baufirmen noch besser eingeschätzt, der Index für diese Branche übertraf die Rekordwerte der Vormonate.

Signal für solides Wachstum in Deutschland

"Dem Wahlerfolg von Trump begegnen die deutschen Unternehmer mit einem kühlen Kopf", sagte Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe. "Alles, was bisher diskutiert wird, ist in der Summe wenig konsistent. Ob am Ende die Inflation, das Wachstum oder das Leistungsbilanzdefizit der USA steigen, ist völlig offen", so Zeuner weiter. Für 2017 geht er von einer moderaten Erholung der globalen Konjunktur und einem erneut ordentlichen Wachstum in Deutschland aus.

Ulrich Wortberg von der Bank Helaba ordnet den Ifo-Index in eine Serie robuster Frühindikatoren ein. "Sorgen vor harten Brexit-Verhandlungen scheinen ebenso wenig zu belasten wie Unsicherheiten in Bezug auf den designierten US-Präsidenten Trump", sagte der Ökonom. Er rechnet mit einem weiteren Wachstum der deutschen Wirtschaft im Schlussquartal.

zdh/ul (afp, rtr)