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Donald Trump ist klamm

21. Juni 2016

Im Vorwahlkampf in den USA um die Präsidentschaftskandidatur trat Immobilienmogul Donald Trump so auf, als könne er seine Kampagne aus der Portokasse finanzieren. Da hat er den Mund vielleicht etwas zu voll genommen.

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Donald Trump (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/B. Snyder

Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald Trump, liegt derzeit nicht nur in den Umfragen klar hinter seiner Rivalin, Ex-Außenministerin Hillary Clinton von den Demokraten, zurück - seine Kampagne ist auch finanziell deutlich schlechter aufgestellt. Ende Mai hatte er nur 1,3 Millionen Dollar in seiner Wahlkampfkasse, Clinton hingegen mehr als 30 Mal soviel - nämlich 42 Millionen Dollar.

Historische Ebbe in der Kasse

Die an die Wahlbehörde FEC übermittelten Dokumente zeigen nach Agenturberichten, dass Trump für seine Präsidentschaftskampagne derzeit über so geringe Finanzmittel verfügt wie schon seit Jahrzehnten kein Kandidat mehr. Die Zahlen dürften die Sorgen vieler Politiker der Republikaner verstärken, dass der 70-Jährige für das Duell gegen Clinton organisatorisch wie finanziell nicht ausreichend gewappnet ist. Am Montag hatte Trump seinen Wahlkampfleiter Corey Lewandowski gefeuert - offenbar um seiner Kampagne neuen Schwung zu verleihen.

Großspender helfen Clinton

Trump hat mit seiner aggressiven Kampagne zahlreiche traditionelle Spender der Republikanischen Partei verschreckt. Clinton wird hingegen von diversen Großspendern üppig unterstützt. Allein im Mai sammelte die frühere Außenministerin 28 Millionen Dollar an Spenden ein.

Der politische Quereinsteiger Trump hat seit dem vergangenen Jahr hohe Millionensummen, überwiegend als Darlehen, aus seinem Privatvermögen in seine Kampagne gesteckt. Nach Informationen der Zeitung "Washington Post" waren es bislang rund 46 Millionen Dollar. Im Mai schoss er demnach aus eigenen Mitteln rund zwei Millionen Dollar für seinen Wahlkampf zu.

Die finanzielle Kluft zwischen den beiden voraussichtlichen Konkurrenten um das Weiße Haus spiegelt sich auch in der personellen Aufstellung ihrer Kampagnen wider. Clinton hat rund 700 Mitarbeiter zur Verfügung, Trumps nur etwa 70.

Hillary Clinton bei einer Wahlkampfveranstaltung (Foto: Zumapress)
Hillary Clinton bei einer WahlkampfveranstaltungBild: picture-alliance/zumapress.com

Keine TV-Spots von Trump

Dank ihrer Finanzkraft hat die ehemalige First Lady eine massive Fernsehkampagne gestartet. In der vergangenen Woche attackierte Clinton den Republikaner in einer Serie von TV-Spots in acht besonders wichtigen Bundesstaaten. Trump hingegen hat seit Anfang Mai, als er sich in den Vorwahlen der Republikaner endgültig durchsetzte, keinen einzigen Fernsehspot geschaltet.

Eine Beraterin Trumps spielte die Finanzfrage herunter. Geld sei nicht das Problem, Trump sei schließlich Milliardär, sagte Tana Goertz. Im Netz sehen das die Gegner des Kandidaten anders. Mit dem Hashtag #TrumpSoPoor machen sie sich über den Immobilienmagnaten lustig.

wl/se (dpa, rtre)