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Politik

Trump deutet Rückzug aus Weißem Haus an

27. November 2020

Seine Wahl-Niederlage hat Donald Trump noch immer nicht eingestanden. Doch Tag um Tag rückt das Unvermeidliche näher. Und so lässt eine Äußerung des scheidenden US-Präsidenten aufhorchen.

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USA Donald Trump Thanksgiving Videokonferenz
Donald Trump spricht per Videoschalte mit US-Soldaten im Ausland - dann erstmals wieder auch mit Reportern Bild: Erin Scott/REUTERS

Gut drei Wochen nach seiner Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl hat der Republikaner Donald Trump seinen Rückzug aus dem Weißen Haus in Aussicht gestellt. Anlässlich des Feiertags Thanksgiving (Erntedankfest) erklärte Trump vor Journalisten, er werde das Weiße Haus in Washington räumen, falls das Electoral College, das Wahlkollegium, seinen Kontrahenten Joe Biden zum nächsten Präsidenten bestimmen sollte. Gleichwohl würde er es angesichts des "massiven Wahlbetrugs" für einen Fehler halten, Biden zu wählen, meinte Trump im Weißen Haus weiter.

Es wäre "sehr hart", eine Niederlage einzuräumen, gestand der 74-Jährige. Und: Er finde es nicht richtig, dass Biden bereits ein Kabinett zusammenstelle. Es war das erste Mal seit der Wahl vom 3. November, dass sich Trump Fragen von Reportern stellte. 

"Betrug" und "korrupte Beamte"

Mit Blick auf seine Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug erklärte er, die Wahlinfrastruktur der USA sei wie in einem "Land der Dritten Welt". Auch Tote hätten abgestimmt, wiederholte er und beharrte: "Diese Wahl war ein Betrug. Es war eine gefälschte Wahl." Trump schimpfte weiter, korrupte Beamte in den schwer umkämpften Bundesstaaten wie etwa in Pennsylvania oder Michigan hätten dort für seine Niederlage gesorgt.

USA Wilmington, Delaware | Joe Biden, Vorstellung Team | Joe Biden
Der gewählte Präsident Joe Biden stellte in den vergangenen Tagen seine künftige Regierungsmannschaft vor Bild: Mark Makela/Getty Images

Der 78-jährige Biden wurde nach der Wahl von US-Medien zum Sieger erklärt. Er konnte sich nach bisherigem Auszählungsstand die Stimmen von 306 Wahlleuten sichern, deutlich mehr als die für einen Sieg erforderlichen 270 Stimmen. Trump brachte 232 Wahlmänner und -frauen hinter sich. 

Das Wahlkollegium wird am 14. Dezember den nächsten US-Präsidenten und dessen Vize wählen. Das Ergebnis der Abstimmung wird allerdings erst am 6. Januar im Kongress mitgeteilt. Beide Schritte gelten angesichts der längst bekannten Ergebnisse nur als Formsache. Biden soll dann am 20. Januar als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt werden.

se/fab (rtr, ap, dpa, afp)