1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Türkei und China zunehmend korrupt

3. Dezember 2014

Bestechung ist laut Transparency International vor allem in den aufstrebenden Wirtschaftsländern zunehmend an der Tagesordnung. Dabei stehen Finanzzentren wie Frankfurt, London und New York in der Kritik.

https://p.dw.com/p/1DyU6
Hände mit Geldschein (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Laut dem neuen Bericht der Antikorruptionsorganisation Transparency International hat sich die Lage in der Türkei sowie in der Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer (BRIC), zu der Brasilien, Russland, Indien und China gehören, deutlich verschlechtert. Multinationale Banken spielen dabei offenbar eine entscheidende Rolle.

Infografik Korruptionsindex 2014

Obwohl die Banken meist in Ländern mit eher niedriger Korruptionsrate liegen, tragen sie einen großen Teil dazu bei, dass Korruption möglich ist. Fast jeder Bankenskandal, der mit Geldwäsche zu tun hat, sei über Steuerparadiese in kleinen Inselstaaten hinausgegangen und Schwarzgeld schließlich auch an internationalen Finanzplätzen gelandet, erläutert Robin Hodess von Transparency. Deshalb müsse die Korruptionsbekämpfung an dieser Stelle nachhaltig verbessert werden.

Türkei am weitesten abgestürzt

Die Türkei erlebte der Untersuchung zufolge in der diesjährigen Rangliste der weltweit korruptesten Staaten den größten Absturz und kam auf 45 Punkte. Dabei reicht der so genannte Corruption Perceptions Index (CPI) von null bis 100, wobei 100 für den niedrigsten Korruptionsgrad im öffentlichen Sektor steht. Die Türkei liegt damit 2014 auf Platz 64 in der Länder-Rangliste, im Vorjahr lag das Land noch auf Platz 53.

Grund dafür sei auch die politische Lage in dem Land, heißt es. Nach den regierungskritischen Protesten im vergangenen Jahr habe es eine Einschränkung der Meinungsfreiheit gegeben, wobei Journalisten verfolgt und festgenommen worden seien, so Transparency. Die Korruption ist demnach in politisch instabilen Staaten am höchsten, in Ländern mit einem hohen Maß an Pressefreiheit, transparenten Finanzflüssen und starken Haftungsmechanismen dagegen am niedrigsten.

Deutschland weiter im Mittelfeld

Auch in anderen aufstrebenden Wirtschaftsnationen wie China oder Brasilien nimmt die Korruption zu. Aufstrebende Wirtschaftsnationen, deren Regierungen Transparenz verweigern und Korruption tolerieren, schaffen ein Klima der Straflosigkeit, in dem Korruption blüht, so Transparency.

Deutschland bekam in diesem Jahr 79 Punkte und liegt damit unverändert auf Platz zwölf. Angeführt wird die Rangliste wie bereits in den vergangenen Jahren von Dänemark als Staat mit der niedrigsten Korruptionsrate, gefolgt von Neuseeland, Finnland und Schweden. Ebenfalls in der Spitzengruppe mit mindestens 80 Punkten finden sich zudem Norwegen, die Schweiz, Singapur, die Niederlande, Luxemburg, Kanada und Australien.

uh/kle (afp,dpa)