1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Traditionalist zementiert Macht in Vietnam

27. Januar 2016

In Vietnam hat das neu formierte Zentralkomitee den Chef der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, im Amt des Generalsekretärs bestätigt. Damit konnte sich der 71-Jährige im Machtkampf mit den Reformern durchsetzen.

https://p.dw.com/p/1Hkhk
Nguyen Phu Trong grüßt die Delegierten beim Parteitag in Hanoi (Foto: reuters)
Bild: Reuters/Kham

Auch der prowestliche Ministerpräsident Nguyen Tan Dung (66) wollte den mächtigen Parteiposten einnehmen. Sein Lager fand unter den zur Zeit in der Hauptstadt Hanoi tagenden Parteitagsdelegierten aber keine Mehrheit. Dung muss nach zwei Amtsperioden als Ministerpräsident abtreten.

Kommentatoren erwarten, dass die Öffnung Vietnams auch unter dem als pro-chinesisch geltenden Trong weitergeht, womöglich aber langsamer. 1500 Delegierte nehmen an dem Parteikongress teil, der noch bis Donnerstag dauert.

Nguyen Tan Dung auf dem Parteitag in Hanoi (Foto: Getty)
Ministerpräsdient Nguyen Tan Dung (M.) muss nach zwei Amtszeiten gehen - im Machtkampf mit Trong unterlag erBild: Getty Images/AFP/H. Dinh Nam

Wirtschaft mit kapitalistischen Zügen

Vietnam ist eines der wenigen verbliebenen kommunistischen Länder der Welt. Die Wirtschaft läuft aber seit 30 Jahren nach kapitalistischen Prinzipien. Dung vertiefte in letzter Zeit die Beziehungen zu den USA. Als Standort für Fabriken, die Konsumgüter produzieren, macht Vietnam seinem mächtigen Nachbarn China Konkurrenz.

Dessen Territorialansprüche im Südchinesischen Meer direkt vor der vietnamesischen Küste haben eine schwere Krise zwischen den beiden Ländern ausgelöst. So war der Inselstreit mit der Volksrepublik eines der wichtigsten Themen des Parteitags.

Klare Ansage an Peking

Ohne China beim Namen zu nennen, warnte Trong vor weiteren Muskelspielen. Vietnam werde seine Souveränität rigoros verteidigen, kündigte er an. Die Regierung in Peking beansprucht Gebiete vor der Küste Vietnams und hat seinen Nachbarn immer wieder mit Marine-Aktivitäten oder dem Aufbau einer Ölplattform provoziert.

uh/djo (dpa, ap)