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Politik

Tränengaseinsatz an der Grenze

18. März 2020

An der griechisch-türkischen Grenze ist es erneut zu Zwischenfällen am Übergang von Kastanies/Pazarkule gekommen. Mehrere hundert Flüchtlinge und Migranten versuchten, die Grenzanlage zu stürmen.

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Rauchbomben und Tränengas an griechisch-türkischer Grenze
Es kommt immer wieder zu Gewalt an der griechisch-türkischen Grenze (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/AP/G. Papanikos

Etwa 500 vor allem jugendliche Flüchtlinge und Migranten versuchten in der Nacht zum Mittwoch, den Grenzzaun auf griechischer Seite niederzureißen. Dabei seien von türkischer Seite Tränengasgranaten und Steine auf die Beamten der griechischen Polizei und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex geschleudert worden, berichtete das griechische Staatsfernsehen. Die griechischen Beamten setzten den Angaben zufolge starke Ventilatoren ein, um die Tränengas- und Rauchschwaden zurück auf türkisches Territorium zu treiben. Auch sie setzten Tränengas ein.

Die Zwischenfälle dauerten etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Gegen 4.00 Uhr (Ortszeit) seien die Flüchtlinge und Migranten zurück in ein provisorisches Lager in Pazarkule (Türkei) gegangen, wie Augenzeugen berichteten. Seitdem herrsche wieder Ruhe am Grenzübergang, berichteten Reporter aus Kastanies (Griechenland).

Türkei Migranten warten an Grenze zu Griechenland
Viele Migranten hoffen auf der türkischen Seite darauf, doch noch irgendwie nach Griechenland kommen zu könnenBild: DW/Tunca Ögreten

Mehr EU-Mittel für Türkei zugesagt

Am Dienstag hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Video-Gipfel mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu einer Aufstockung der EU-Mittel für die Versorgung von syrischen Flüchtlingen in der Türkei bereiterklärt. An dem Gespräch nahmen auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson teil. Man habe sich klar zu dem Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei bekannt, sagte Merkel.

Der Flüchtlingspakt von 2016 sieht vor, dass Ankara gegen illegale Migration vorgeht. Erdogan hatte der EU aber vorgeworfen, sie habe nicht wie versprochen sechs Milliarden Euro für die 3,6 Milliarden in der Türkei lebenden Flüchtlinge überwiesen. Die Türkei hatte dann Ende Februar erklärt, die Grenze zur Europäischen Union sei offen. Daraufhin machten sich Tausende auf den Weg, um aus der Türkei nach Griechenland und somit in die EU zu gelangen. Geschätzt 2000 Migranten und Flüchtlinge campieren immer noch in unmittelbarer Nähe zur Grenze.

ust/as (dpa, ap)