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Tote nach Unwetter in Südfrankreich

16. Juni 2010

Nach sintflutartigen Regenfällen sind mindestens 19 Menschen im Süden Frankreichs ums Leben gekommen. Viele Straßen standen unter Wasser, mehr als 200.000 Haushalte waren ohne Strom.

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Auto steht halb im Wasser (Foto: dap)
Innerhalb kurzer Zeit standen die Straßen unter WasserBild: picture-alliance/dpa

In der Region, die am meisten vom Unwetter betroffen war, das Département Var an der Mittelmeerküste, gelten noch mindestens zwei Bewohner als vermisst, wie die Behörden am Mittwoch (16.06.2010) mitteilten. "Wir haben so etwas seit einem Jahrzehnt nicht gesehen", sagte ein hochrangiger Vertreter der Regionalbehörden. Innerhalb von zwölf Stunden waren am Dienstag nach seinen Angaben 180 Millimeter Regen gefallen. Noch am Mittwoch waren rund 200.000 Haushalten ohne Strom, wie der Stromnetzbetreiber ERDF mitteilte.

Tausende Rettungskräfte im Einsatz

Autos und Mann auf Straße, die kniehoch unter Wasser steht. (Foto: dpa)
Die Menschen wurden von den schweren Regenfällen überraschtBild: picture-alliance/dpa

Die rund tausend Rettungskräfte waren den Angaben zufolge vor allem bemüht, Menschen zu helfen, die in ihren Autos, in ihren Häusern oder auf Gebäudedächern festsaßen. Über 1000 Betroffene konnten inzwischen mit Hubschraubern und Booten aus misslichen Lagen befreit werden, wie die Behörden mitteilten. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Hunderte Reisende saßen an Bahnhöfen fest, weil keine Züge mehr fuhren. Die Bahnverbindung zwischen Nizza und Toulon wird bis Donnerstag eingestellt. Der Flughafen von Toulon wurde von Dienstagabend bis Mittwochmorgen geschlossen, da die Start- und Landebahnen überschwemmt waren.

Die Stadt Draguignan stand zu weiten Teilen unter Wasser, wie Augenzeugen berichteten. Allein dort waren nach offiziellen Angaben drei Menschen ums Leben gekommen. Autos trieben durch die Straßen. "Innerhalb weniger Minuten war hier alles 60 Zentimeter tief überschwemmt", berichteten örtliche Medien.

Sarkozy verspricht Unterstützung

Die Rettungskräfte waren nach Angaben der Behörden auch in der bergigen Region oberhalb der Mittelmeerküste im Einsatz. Ein Hochgeschwindigkeitszug mit 300 Passagieren an Bord auf der Strecke von Nizza nach Lille in Nordfrankreich musste seine Fahrt in Luc unterbrechen. Ein Sprecher von Innenminister Brice Hortefeux kündigte an, dieser werde die Region im Laufe des Tages besuchen. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy zeigte sich tief betroffen und rief die Regierung auf, den Opfern alle nötige Unterstützung zukommen zu lassen.

Autorin: Annamaria Sigrist (afp, dpa,rtr)
Redaktion: Eleonore Uhlich