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Politik

Tote nach Angriff im Südsudan

12. Dezember 2017

Tote und Verletze sind das Resultat einer Attacke im Südsudan. Innerhalb einer Woche wurden dort über 170 Menschen getötet. Präsident Kiir ordnete Notfallmaßnahmen an. Eine UN Mission soll Zivilisten schützen.

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Rebellen in Südsudan
Bild: Reuters/G. Tomasevic

Bei einem Überfall auf drei Minibusse im Südsudan sind mindestens 16 Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Die Busse wurden rund 80 Kilometer vor der Hauptstadt Juba auf dem Weg in die Stadt Bor unter Beschuss genommen. 

Es seien auch drei Kinder unter den Opfern, und einige Passagiere würden noch vermisst, erklärte Südsudans Polizeisprecher Daniel Boula Justin. Er stellte klar, dass der Angriff auf unschuldige Zivilpersonen ein terroristischer Akt sei.

Häuser brennen, Menschen fliehen

Wer die Busse angegriffen hat, ist bis jetzt noch unklar. In dem Bürgerkriegsland Südsudan kommt es immer wieder zu Attacken auf Fahrzeuge entlang der Hauptverkehrsstraßen. Allein in der letzten Woche wurden mehr als 170 Menschen bei Kämpfen zwischen verfeindeten Stämmen getötet, 200 weitere verletzt. Nach Angaben des regionalen Informationsministers Bol Machok wurden bei den Kämpfen zahlreiche Häuser niedergebrannt und Menschen zur Flucht aus ihren Dörfern gezwungen.

Präsident der Republik Südsudan Salva Kiir Mayardit
Präsident Salva KiirBild: imago/photothek/T. Koehler

Die Regierung verhängte den Ausnahmezustand über die 250 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Juba gelegenen Region. Präsident Salva Kiir befahl am späten Montagabend der Armee, in drei Bundesstaaten allen Milizen zu entwaffnen, wie der lokale Radiosender Tamazuj berichtete.

Auch 15 deutsche Soldaten sollen als Teil der UNMISS-Operation der Vereinten Nationen die Zivilbevölkerung des jungen Staates schützen und helfen, ein Waffenstillstand-Abkommen umzusetzen. Heute entschied der deutsche Bundestag über eine zeitweilige Verlängerung des Einsatzes, bis die neue Regierung sich formiert hat.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Im Dezember 2013 entflammte in dem neu gegründeten Land ein blutiger Konflikt. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Gewalttaten zehntausende Menschen getötet, ein Drittel der Bevölkerung wurde nach UN-Angaben vertrieben. Das Land ist eines der ärmsten der Welt, obwohl es über reiche Erdölvorkommen verfügt. 

dh/sam(afp, dpa, epd)