1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Werner verlängert bei RB und trifft

Sarah Wiertz
25. August 2019

Timo Werner erzielt gegen Eintracht Frankfurt sein zweites Saisontor und verlängert seinen Vertrag bei RB Leipzig um drei weitere Jahre. Trotzdem könnte der Nationalstürmer den Klub am Ende der Saison verlassen.

https://p.dw.com/p/3OSQw
Fußball Bundesliga RB Leipzig - Eintracht Frankfurt
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Auch heute streifte er sich das Trikot mit den beiden miteinander kämpfenden Bullen über - wie schon in den vergangenen Jahren und wie er es möglicherweise auch in den kommenden drei Jahren tun wird. Denn Timo Werner, so gab sein Klub RB Leipzig heute bekannt, hat seinen Vertrag verlängert. Nach langem Hin und Her muss man hinzufügen: Er hat in den vergangenen Monaten seinen eigenen Stierkampf mit dem Klub ausgefochten - und offensichtlich (zunächst) verloren.

Immerhin hat er mit seinem alten, neuen Verein auch am 2. Bundesliga-Spieltag wieder gewonnen: Kaum drei Stunden nach der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung war auch der 2:1 (1:0)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt unter Dach und Fach. Dabei erzielte Werner sein zweites Saisontor: In der zehnten Minute verlängerte Teamkollege Yussuf Poulsen nach einer Ecke den Ball mit dem Kopf in Richtung des zweiten Pfostens, Werner nahm den Ball fünf Meter vor dem Tor volley und netzte ihn so im kurzen Eck ein.

Vom Wunschspieler ab in die Warteschleife

Außerhalb des Spielfeldes hat sich Werner jedoch offensichtlich verzockt - zumindest, was einen Wechsel in diesem Sommer angeht. Seit einem Jahr ließ Werner immer wieder durchblicken - durch seinen Berater oder in Interviews - dass er bereit wäre für den nächsten Schritt in seiner Karriere und sich den Wechsel zu einem anderem, sprich größeren Klub, vorstellen könne. Für einen talentierten 23-jährigen Nationalspieler ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch. Laut übereinstimmenden Medien war sein Wechsel zu den Bayern in diesem Sommer vor Monaten so gut wie sicher, besonders nach seinen fünf Doppelpacks in der Hinrunde.

RB Leipzig - Eintracht Frankfurt | Timo Werner
Volleyschuss ins Tor: Timo Werner bei seinem FührungstorBild: picture-alliance/dpa/ZB/J. Woitas

RB Leipzig hätte sich über eine hohe Ablösesumme sicherlich gefreut, schließlich ist der Verein bekannt, junge Talente für wenig Geld zu holen und für viel Geld wieder zu verkaufen. Andererseits wollten sie ihren besten Torjäger auch gerne behalten. Was keine Option für den Klub gewesen wäre: dass Werner den Verein im Sommer 2021 ablösefrei verlassen hätte. 

Doch statt einer Unterschrift beim Rekordmeister hing Werner bei den Bayern überraschend lange in der Warteschleife und ist nun vorerst sogar ganz abgehakt. Und das Interesse von anderen großen Vereinen war anscheinend doch nicht so groß, als das es zu einem Transfer gekommen wäre. Nun muss der Stürmer, der in den vergangenen drei Jahren 50 Bundesligatore erzielte, mit sehr guten Leistungen in dieser Saison erneut das Interesse der großen Klubs wecken, für die er nach seiner Station in Leipzig spielen möchte.

Guter Deal ohne Verlierer

Daher folgt eine Woche vor dem Ende der Wechselperiode also doch die Vertragsverlängerung, bei der es - laut Quelle von Sport Bild -  eine Ausstiegsklausel von 47 Millionen Euro - geben soll.  Ein relativ moderate Summe für einen talentierten deutschen Nationaspieler, liegt sein aktueller Marktwert doch bei rund 65 Millionen Euro. Trotzdem ist es ein gutes Geschäft, bei dem alle profitieren: Werner kann dank dieser vergleichsweise niedrigen Austiegssumme problemlos wechseln - wenn er denn unbedingt weg möchte. Und RB würde für seinen Spieler mehr als drei Mal soviel bekommen, wie der Klub vor drei Jahren an den VfB Stuttgart überwiesen hat.

Als Werner im Spiel gegen Eintracht Frankfurt in der 78. Minute auf dem Rasen saß und sich den lädierten Oberschenkel hielt, skandierten die Fans seinen Namen. Als er kurz darauf ausgewechselt wurde, applaudierten die RB-Anhänger zwar, aber nur wenige standen auf. Sie und auch Werner selbst wissen: Diese Vertragsverlängerung ist kein endgültiges Bekenntnis zum Verein. Aber immerhin ist es ein guter Deal für beide Seiten - zumindest für diese Saison.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online