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Der Rotlippen-Fledermausfisch, ein Tiefenwandler

Harald Franzen
27. Juni 2017

Er schwimmt nicht, sondern läuft, jagt nicht, sondern wartet: der Rotlippen-Fledermausfisch ist etwas ungewöhnlich, nicht zuletzt in seinem Erscheinungsbild. Aber wenns funktioniert...

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Rotlippen-Fledermausfisch
Bild: Imago/Imagebroker/N. Probst

Volle rote Lippen und ein grimmiger Gesichtsausdruck, so stolziert der Rotlippen-Fledermausfisch über den Meeresgrund um die Galapagosinseln. Richtig gelesen: Es ist ein Fisch und er stolziert. Das gräuliche Tier verbringt einen Großteil seiner Zeit damit zu laufen, statt zu schwimmen. Dafür verwendet es seine Brustflossen, die sich zu etwas ungelenken, beinartigen Gliedmaßen entwickelt haben.

Die ungewöhnliche Kreatur frisst kleinere Fische und Krustentiere, aber wie man sich leicht vorstellen kann, ist sie nicht sonderlich flinken Fußes. Statt ihre Beute zu jagen, setzt sie sich daher hin und wartet bis etwas Leckeres vorbeikommt. Um die Chancen auf einen Leckerbissen zu vergrößern, winkt das Tier mit einem weißen, flauschigen Fortsatz, der über seinem Maul hängt. Dessen schmackhaftes Erscheinungsbild (zumindest für andere Fische und Krustentiere) lockt die Beute direkt vor den roten Schmollmund unseres fischigen Freundes.

Und wie stehen die Chancen, dass man mal auf diese Kreatur trifft? Na ja, selbst wenn man das Glück hat, auf den Galapagosinseln schwimmen zu gehen, sind diese Meereswanderer selten und bleiben für gewöhnlich am Meeresgrund. In ihrem Fall bedeutet das: zwischen 3 und 80 Meter tief. Selbst wenn das Tier etwas furchterregend aussieht, keine Sorge: Es wird nur etwa so groß wie ein Football - ein platter.