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Unternehmen für gute Verständigung

28. März 2011

Ob bei UN-Konferenzen oder Weltwirtschaftsgipfeln - auf großen internationalen Treffen sorgt die Firma Brähler akustisch für den guten Ton. Der Konferenzausrüster hat auch den Leuchtring am Mikrofon erfunden.

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Konferenzsaal mit Teilnehmern und Kopfhörern (Foto: Brähler)
Die Technik - unerlässlich auf internationalen KonferenzenBild: Brähler

Wo immer große Veranstaltungen auf dieser Welt stattfinden und wo Menschen nicht dieselbe Sprache sprechen, da ist auch die Firma Brähler zu finden, die dafür sorgt, dass die Teilnehmer sich gut verstehen – zumindest akustisch. Der Konferenzausrüster aus Königswinter bei Bonn bestückt weltweit Veranstaltungen mit Mikrofonen, Übersetzungs- oder auch Abstimmungsanlagen. Brähler sorgte im vergangenen Jahr beispielsweise für den "guten Ton" bei der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancun. Während andere Konferenzausrüster die Anlagen an die Veranstalter verkaufen, sagt Michael Brähler, vermiete seine Firma diese Technik. Und mit diesem speziellen Angebot zähle Brähler heute weltweit zu den bedeutendsten Unternehmen.

Simultantechnik ist gefragt

Michael Brähler, Chef des Unternehmens (Foto: Brähler)
Michael Brähler: Asien ist der WachstumsmarktBild: Brähler

Während die Ausstattung beispielsweise von Aufsichtsratssitzungen großer Konzerne einige tausend Euro kostet, geht es bei den großen internationalen Veranstaltungen um Millionen. Dabei machen die Kosten für die Technik nicht einmal den größten Teil aus, sagt Brähler. Bei Großereignissen mit 1000 oder sogar noch mehr Teilnehmern schlagen die Frachtkosten kräftig zu Buche. Immer häufiger erhält der Konferenzausrüster Aufträge aus China. Hier ist vor allem die Simultantechnik gefragt. In Asien sei Englisch zwar relativ weit verbreitet, so der Firmenchef, aber vielfach reichten einfache Sprachkenntnisse für Fachkonferenzen nicht aus: "Und aufgrund des starken Wirtschaftswachstums finden dort verstärkt Veranstaltungen statt, bei denen auf eine Simultanübersetzung zurückgegriffen wird."

Die erste computergesteuerte Dolmetscheranlage

Mikrofon mit roter Leuchtdiode (Foto: Brähler)
...die rote Leuchtdiode - eine Brähler-ErfindungBild: Brähler

1958 baute Firmengründer Helmut Brähler seine erste Simultandolmetscher-Anlage in Bonn. Bereits Anfang der 70er Jahre wurde die erste computergesteuerte Dolmetscheranlage auf den Markt gebracht. Ein Wettbewerbsvorteil, sagt Sohn Michael Brähler, den die Firma bis heute verteidigen könne. Sein Vater habe auch den roten Ring am Mikrofon erfunden, der aufleuchtet, wenn das Mikrofon eingeschaltet wird. Diese Erfindung hat sich weltweit durchgesetzt.

250 Mitarbeiter arbeiten heute für Brähler weltweit, 100 davon in Deutschland. In einem großen Lager in Königswinter bei Bonn hält der Konferenzausstatter die erforderliche Technik bereit, um Aufträge schnell erfüllen zu können: "Alles haben wir hier auf Lager", so Brähler, "von Abstimmungsanlagen, Mikrofonanlagen, bis hin zu Empfängern für Übersetzungsanlagen."

Seit seiner Gründung vor über 50 Jahren hat Brähler über 90.000 Konferenzen mit Tagungstechnik und Service ausgestattet. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften in Singapur und Hongkong und eigene Gesellschaften beispielsweise in Spanien und Großbritannien. Der Konferenzausrüster ist in über 80 Ländern der Welt vertreten.

Auch wenn die Vermietung von Konferenztechnik das Hauptgeschäft von Brähler ist, getüftelt wird weiterhin in der Firma. So stammt ein Mikrofon, das wahlweise über Kabel oder Funk bedient werden kann, aus der eigenen Produktion. Und im vergangenen Jahr hat das Unternehmen für ein besonders flaches Mikrofonpult einen Preis für das Design erhalten.

Autorin: Monika Lohmüller

Redaktion: Henrik Böhme