1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Taucher finden zwei Leichen im Schiffswrack

15. Januar 2012

Trauriger Fund im havarierten Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia": In einer Kabine haben Taucher die Leichen zweier Männer entdeckt. Damit steigt die Zahl der Todesopfer des Unglücks vor der italienischen Küste auf fünf.

https://p.dw.com/p/13k2k
Costa Concordia (Foto: rtr)
Verunglückt: Die Costa ConcordiaBild: REUTERS

Im Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" sind zwei weitere Leichen gefunden worden. Wie die italienische Küstenwache am Sonntag (15.01.2012) mitteilte, fanden Taucher zwei tote ältere Männer. Sie waren im Restaurant des Schiffes eingeschlossen, das unter Wasser steht. Damit sind insgesamt fünf Menschen bei dem Unglück bei der Insel Giglio vor der toskanischen Küste ums Leben gekommen.

Suche nach Vermissten

Das Kreuzfahrtschiff war am Freitagabend vor Giglio auf einen Felsen aufgelaufen. Es trat Wasser ein, das Schiff erlitt massiv Schlagseite. Das Schiff hatte mehr als 4000 Passagiere an Bord. Auch mehr als einen Tag nach dem Unglück ging die Suche nach Vermissten weiter. Am Sonntagnachmittag galten bis zu 20 Menschen als vermisst.

An Bord waren auch rund 570 Deutsche. Ein Sprecher des Kreuzfahrtanbieters Costa sagte am Sonntagnachmittag, zwischen 510 und 520 deutsche Passagiere seien mittlerweile wieder in Deutschland.

Kritik an Schiffsroute

Der Verband der Kreuzfahrtpassagiere warf der Reederei Costa Versagen vor. Es sei höchst fahrlässig, das Kreuzfahrtschiff so nahe an der Insel Giglio vorbeizufahren, sagte Stefan Jaeger, der Präsident der European Cruiser Association (Eucras), der "Financial Times Deutschland" (Montagsausgabe). Inselbewohner hätten berichtet, dass Schiffe der Reederei in jüngster Zeit öfters diese gefährliche Route genommen hätten.

Spezialisten bereiteten sich unterdessen darauf vor, die Öltanks der "Costa Concordia" leer zu pumpen. Die Arbeiten soll die niederländische Bergungsfirma Smit durchführen, bestätigte ein Sprecher des Smit-Mutterkonzerns Boskalis Westminster am Sonntag. Bisher seien keine Lecks bekannt. Experten fürchten, dass es zu einer Ölpest kommt, sollten die Tanks beschädigt sein. Smit ist einer der größten Schiffsbergungsspezialisten der Welt. Das Unternehmen war unter anderem beteiligt an der Hebung des verunglückten russischen Atom-U-Boots "Kursk" 2001.

Autor: Dirk Eckert (afp, dapd, dpa, rtr)

Redaktion: Ulrike Quast