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Tarifgespräche im öffentlichen Dienst gehen weiter

13. März 2012

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen werden fortgesetzt. Das erste Angebot, das die Arbeitgeberseite vorgelegt hatte, lehnten die Gewerkschaften umgehend ab.

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Ein Beschaeftigter der Hamburger Stadtreinigung hält in Hamburg während einer Streikkundgebung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Fahne der Dienstleistungsgewerkschaft verdi.
Bild: dapd

Nach einer Nacht Pause verhandeln die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern an diesem Dienstag in Potsdam weiter. Auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich nimmt an den Gesprächen teil. Die Gewerkschaften lassen nicht locker im Einsatz für höhere Gehälter für die zwei Millionenen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Nach einer Warnstreikwelle in der vergangenen Woche hatten die Arbeitgeber eingelenkt: 3,3 Prozent mehr Lohn, die in zwei Stufen innerhalb der nächsten 24 Monate erreicht werden sollen, so lautete das Angebot, und obendrauf eine einmalige Zahlung von 200 Euro in diesem Jahr. 

Forderung der Gewerkschaft deutlich unterschritten

Den Vorschlag der Arbeitgeber nannte Verdi-Chef Frank Bsirke “völlig inakzeptabel“. Er komme einem Reallohnverlust gleich. Nach der Rechnung der Gewerkschaften bedeutet das Angebot der Arbeitgeber tatsächlich nur eine Anhebung der Gehälter von im Schnitt 1,7 Prozent (statt 3,3 Prozent) in den kommenden zwei Jahren - aufgrund der Einmalzahlung und weil es die erste Gehaltssteigerung erst im Mai 2012 geben soll.

Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten oder aber mindestens 200 Euro mehr im Monat. An den Warnstreiks der vergangenen Woche hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft von Montag bis Freitag rund 130.000 Beschäftigte beteiligt. Verdi bewertete die hohe Zahl der Teilnehmer als starkes Signal dafür, dass sich die Arbeitnehmer gut mobilisieren ließen.

Der Bundesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske verlangt höhere Löhne.
Verdi-Chef Frank Bsirske kämpft für 6,5 Prozent mehr Lohn (dapd)Bild: dapd

Eine dritte Verhandlungsrunde soll es am 28. und 29. März in Potsdam geben. Der alte Tarifvertrag war bereits Ende Februar ausgelaufen. Bsirke und auch die dbb-Tarifunion drohen mit weiteren Streiks, falls die Arbeitgeber ihr Angebot nicht aufstockten. Sollten die Tarifpartner gar nicht zueinander finden, können Schlichter eingeschaltet werden.

nem/gri (dapd, dpa, rtr)