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Taliban eröffnen Büro in Katar

3. Januar 2012

Die radikal-islamischen Taliban wollen ein Verbindungsbüro im Golfemirat Katar eröffnen. Der Schritt könnte ein erstes Signal der Verhandlungsbereitschaft sein.

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Doha, Hauptstadt des Golfstaates Katar (Foto: dapd)
Das glanzvolle Emirat Katar - Hier wollen die Taliban ein Verbindungsbüro eröffnenBild: Oliver Lang/dapd

Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan haben die Eröffnung einer offiziellen Auslandsvertretung im Golfemirat Katar angekündigt. Ein solches Verbindungsbüro im Ausland gilt in der Europäischen Union und den USA als Voraussetzung für Verhandlungen.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid betonte, man sei bereit zu einem Dialog mit der internationalen Gemeinschaft. Gleichzeitig schränkte er aber ein, mit der geplanten Niederlassung in Katar verbinde sich kein offizielles Angebot für Friedensgespräche. Weder mit den USA noch mit der afghanischen Regierung in Kabul wolle man sofort verhandeln.

Eröffnungsdatum bleibt unklar

Offen ist, wann genau das Taliban-Büro in Katar eröffnet werden kann. Ein genaues Datum nannten die Aufständischen nicht. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen über die Eröffnung eines Taliban-Büros im reichen Ölemirat Katar gegeben, mit dessen Hilfe Friedensgespräche mit den USA und der afghanischen Regierung in Gang gebracht werden könnten.

Der afghanische Präsident Karsai (Foto: Ap)
Der afghanische Präsident Karsai will mit den Taliban verhandeln, allerdings nicht um jeden PreisBild: dapd

Die Taliban haben in den vergangenen Jahren hunderte von Anschlägen verübt. Sie kämpfen gegen die Zentralregierung in Kabul. Ziel der Aufständischen ist es, in Afghanistan abermals einen islamistischen Staat aufzubauen.

Präsident Hamid Karsai bemüht sich seit langem, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen. Die internationale Gemeinschaft unterstützt dieses Vorhaben, stellt allerdings Bedingungen. So sollen die Taliban vor der Aufnahme von Gesprächen auf Gewalt verzichten, sich vom internationalen Terrorismus lossagen sowie die afghanische Verfassung und die Menschenrechte respektieren.

Diese Punkte wurden im Dezember 2011 in der Abschlusserklärung der Bonner Afghanistankonferenz noch einmal bekräftigt.

haz/uh (rtre, dpa, dapd)