1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Südkorea rüstet nach

7. Oktober 2012

Nordkorea setzt auch unter Kim Jong Un seine Provokationen gegen den Süden fort. Südkorea und die USA setzen mit einem neuen Militärabkommen dagegen.

https://p.dw.com/p/16Lru
Nordkoreanische Scud-Raketen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Darin gestatten die USA der Regierung in Seoul, von nun an ballistische Raketen mit einer Reichweite von 800 Kilometern zu entwickeln, sagte der südkoreanische Nationale Sicherheitsberater Chun Yung Woo vor Journalisten. Damit könnten Ziele in ganz Nordkorea, aber auch in Teilen Japans, Chinas und Russlands erreicht werden. Hintergrund sei eine bessere Abschreckung. Die Nutzlast der Flugkörper bleibe aber auf 500 Kilogramm beschränkt.

Bei neu entwickelten Raketen mit kürzerer Reichweite kann die Nutzlast aber entsprechend erhöht werden. Südkorea darf von nun an auch unbemannte Aufklärungsdrohnen mit einem Einsatzradius von 300 Kilometern entwickeln. Seoul dringt jedoch seit Jahren darauf, auch Kampfdrohnen zu bauen.

Die Begrenzung auf eine Reichweite von 300 Kilometern und eine Nutzlast von 500 Kilogramm war in dem Vorgängerabkommen von 2001 mit der Furcht vor einem Wettrüsten in der Region begründet worden. Die Vorgaben waren zuletzt von Seoul als Hemmschuh kritisiert worden, mit dem Raketenprogramm Nordkoreas mitzuhalten. Oberstes Ziel der neugefassten Richtlinien für die Raketen sei es, die nordkoreanischen Provokationen einzudämmen, so Chun.

Provokationen Nordkoreas

Die Militärs in Pjöngjang hatten nach einer Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yionhap erst zu Beginn des Monats wieder eine Kurzstreckenrakete getestet. Hintergrund des Tests könnten Bemühungen des Nordens gewesen sein, seine Fähigkeiten zu verbessern und seine Reichweite zu vergrößern, schreibt die Agentur unter Berufung auf Regierungskreise. Die Regierung in Seoul geht davon aus, dass Pjöngjang über tausende Raketen verfügt, von denen ein Großteil gegen den Süden gerichtet ist.

Im April war der Start einer ballistischen Langstreckenrakete gescheitert. Der Versuch war weltweit verurteilt worden, weil Nordkorea damit gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates verstoßen hatte. Im Süden wuchsen daraufhin Befürchtungen, dass der verfeindete Norden mit weiteren Atom-Tests seine militärische Stärke unter Beweis stellen wolle. Einen ersten Atom-Test hatte das Land nach eigenen Angaben 2006 erfolgreich durchgeführt, einen zweiten 2009. In diesem Jahr erklärte Pjöngjang Nordkorea zur Atommacht.

Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges im Jahr 1953 weiterhin offiziell im Kriegszustand. Während der Norden immer weiter in die Isolation gerät, treten die USA immmer noch als Schutzmacht für den Süden auf. Derzeit sind rund 28.500 US-Soldaten in Südkorea stationiert. Außerdem hat Washington im Kriegsfall die Befehlsgewalt über die Streitkräfte Seouls.

gmf/kis (afp, dapd, rtr, Arch.)