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Superwahltag in Bosnien-Herzegowina

12. Oktober 2014

Die Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina war aufgerufen, über das Staatspräsidium und 13 Parlamente zu entscheiden. Viel Hoffnung auf große Veränderungen gibt es aber nicht. Die Wahlbeteiligung war gering.

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Mann in Bosnien-Herzegowina steckt Wahlzettel in Urne (Foto: Klix.ba)
Bild: Klix.ba

Rund 3,3 Millionen Wähler haben in Bosnien-Herzegowina die politische Spitze ihres Landes bestimmt. Nach allen Prognosen dürften sich die Spitzenpolitiker der muslimischen Bosniaken, der orthodoxen Serben sowie der katholischen Kroaten behauptet haben. Die Wahlbeteiligung war niedrig, wie die staatliche Wahlkommission berichtete.

Gewählt wurden das Bundesparlament, die Parlamente der beiden Landesteile, das dreiköpfige Staatspräsidium, die Präsidenten der zwei Landeshälften sowie die politische Spitze in den zehn Kantonen (Landkreisen). Unter den Kandidaten für die Präsidentenämter ist kaum einer, der nicht schon zu Kriegszeiten im Rennen war

Blockiertes Land

Wegen des komplizierten Staatsaufbaus und der politischen Feindschaft zwischen muslimischen Bosniaken, orthodoxen Serben und katholischen Kroaten steckt das Balkanland seit dem Ende des Kriegs vor 19 Jahren in der Selbstblockade. Ein Ende dieser Miesere ist nicht in Sicht. Die USA und den EU werfen der Mehrheit der bosnischen Spitzenpolitikern vor, seit Jahren für die Selbstblockade des kleinen Balkanlandes verantwortlich zu sein. Sie schürten den nationalen Streit zwischen den drei Volksgruppen, seien korrupt und unwillig, Bosnien näher an die EU heranzurücken.

Das Land ist seit dem Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 in die serbische Republik Srpska und die Muslimisch-Kroatische Föderation aufgeteilt. Über den beiden Teilrepubliken steht eine bisher schwache Zentralregierung mit einem kroatischen, einem muslimischen und einem serbischen Präsidenten an der Spitze.

Immer wieder dieselben Kandidaten

Bosnien-Herzegowina strebt die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union an. Doch die dafür erforderlichen politischen und wirtschaftlichen Reformen kommen nicht voran. Die Armut ist groß in dem Balkanland, fast jeder Zweite der gut 3,8 Millionen Einwohner hat keine Arbeit. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 70 Prozent.

Aufschlussreiche Ergebnisse werden wegen der komplizierten Wahlarithmetik erst am Montag erwartet.

se/ab (afp, dpa, ape)