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Stichwort: US-Stützpunkt auf Kuba

28. Juni 2006

Die Karibik-Insel Kuba bietet von allen Übersee-Stützpunkten der USA die idealen Voraussetzungen für die Unterbringung einer größeren Zahl von Kriegsgefangenen, die so dem Geltungsbereich der US-Gesetze entzogen sind.

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Ein Flecken USA auf KubaBild: Daniel Scheschkewitz

Der im Jahr 1903 eingerichtete Marinestützpunkt Guantanamo umfasst 116 Quadratkilometer im Südosten der Insel. Die USA haben das Territorium vom Staat Kuba auf unbefristete Zeit gemietet und zahlen dafür eine jährliche Pacht von 4085 Dollar (3250 Euro). Angeblich hat der kubanische Diktator Fidel Castro noch nie einen der Dollarschecks eingelöst.

Mit jeder anderen ausländischen Macht hätte sich die US-Regierung wegen der Gefangenen arrangieren müssen. Nicht aber mit Kuba, denn zwischen beiden Staaten gibt es keinerlei diplomatische Beziehungen. Auch wenn die kubanische Regierung nichts gegen die Anwesenheit der zurzeit noch 460 Gefangenen tun kann, hat man auf andere Weise protestiert: Die ersten Bilder des berüchtigten Camp X-Ray, wo die Gefangenen von Januar bis April 2002 in käfigartigen Zellen unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht waren, sollen kubanische Soldaten von einem der Grenzwachtürmer aus geschossen haben. Die Fotos gingen um die Welt noch bevor das Lager von irgendwelchen Journalisten besucht wurde.

Heute ist das Gefangenenlager die wichtigste Existenzgrundlage für die 8000 Militärs und Zivilisten, durch die der einzige US-Militärstützpunkt der Welt in einem kommunistischen Land in Gang gehalten wird. (ds)