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Steuerfahnder bekommen neues Futter

10. Mai 2013

Es wird immer enger für Steuerstraftäter: Deutsche Fahnder können jetzt auf umfangreiche Daten aus Steueroasen zugreifen, die den Behörden der USA, Australiens und Großbritanniens vorliegen.

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Eine Frau betrachtet auf einem Bildschirm die Website eines internationalen Netzwerks für investigativen Journalismus (Foto: dapd)
Symbol Offshore LeaksBild: picture alliance/APA/picturedesk.com

Die Behörden der drei Staaten hätten der Bundesregierung angeboten, etwa 400 Gigabyte Daten aus Steueroasen wie den Britischen Jungferninseln, Singapur und den Cook-Inseln auszuwerten, teilte ein Sprecher des Bundesfinanzministerium am Freitag in Berlin mit. Er bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Offenbar handelt es sich dabei in weiten Teilen um die so genannten Offshore-Leaks-Dateien, über die deutsche und ausländische Medien bereits seit Wochen berichten. In Deutschland hatten die "Süddeutsche" und der Norddeutsche Rundfunk (NDR) über den riesigen Datensatz berichtet, der 130.000 mutmaßliche Steuerhinterzieher aus mehr als 170 Ländern enttarnen soll. Sie sollen geheime Geschäfte mit Offshore-Firmen in Steueroasen gemacht haben.

Informationsaustausch "Schlüssel zum Erfolg"

Die nun der Bundesregierung angebotenen Daten sollen laut Finanzministerium für die Besteuerung den Bundesländern zur Verfügung gestellt werden. Der Bund will demnach dabei koordinieren und unterstützen. "Der Zugriff auf die Daten ist Frucht unserer internationalen Bemühungen, Steuerbetrug zu bekämpfen und Steueroasen auszutrocknen", erklärte das Ministerium. Mit dem Datenfund werde bestätigt, dass internationale Zusammenarbeit und Informationsaustausch "der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bekämpfung des Steuerbetrugs sind".

Die Unterlagen sollen von zwei Unternehmen stammen, die auf die Gründung und Ansiedlung von Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen spezialisiert sind. Sie waren ursprünglich einem Journalisten-Netzwerk zugespielt worden, dem auch die "Süddeutsche" und der NDR angehören. Diese hatten es unter Verweis auf die Pressefreiheit bislang abgelehnt, die Unterlagen den deutschen Behörden zu überlassen.

wen/kle (dpa, rtr, afp)