Steinmeier würdigt 9. November als bedeutsamen Tag | Aktuell Deutschland | DW | 09.11.2021

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Gedenken

Steinmeier würdigt 9. November als bedeutsamen Tag

Bundespräsident Steinmeier hat den 9. November als den "deutschen Tag schlechthin" gewürdigt. Bei einer Veranstaltung im Schloss Bellevue wurde des Mauerfalls, der Pogromnacht und der Ausrufung der Republik gedacht.

Bundespräsident Steinmeier: Widersprüchlicher Tag zum Nachdenken über Deutschland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den 9. November als bedeutsamen Tag für die deutsche Geschichte gewürdigt. An diesem Tag seien Kräfte des Fortschritts ebenso am Werk gewesen wie Kräfte der Barbarei, der Befreiung und des Unrechts, sagte Steinmeier auf einer Gedenkveranstaltung im Schloss Bellevue. Das Datum lasse uns hoffen auf das Gute, das in unserem Land steckt, aber es lasse uns auch verzweifeln im Angesicht seiner Abgründe.

Steinmeier rief dazu auf, sich den widersprüchlichen Ereignissen dieses historischen Datums zu stellen. Man könne Deutschland nicht verstehen, ohne die Schatten des Nationalsozialismus. Aber auch die Liebe zur Freiheit und zur Demokratie seien tief verwurzelt in der Geschichte. Den Begriff "Schicksalstag" lehnte Steinmeier ab: das klinge nach höherer Gewalt; es gehe aber immer um menschliches Handeln.

"Erinnerung an NS-Opfer wachhalten"

Das Jahr 1938 mahne die Deutschen, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und Antisemitismus, Hass und Hetze entgegenzutreten, wo immer sie sich zeigten, sagte Steinmeier. 1918 und 1989 erinnerten daran, dass Demokratie und Freiheit von mutigen Demokratinnen und Demokraten errungen worden seien "und niemals auf ewig gesichert sind." Der Auftrag des 9. November sei, sich all das bewusst zu machen. Beides anzunehmen - Scham und Trauer über die Opfer und Respekt und Wertschätzung für die Wegbereiter der Demokratie, "darum muss es gehen".

Deutschland Novemberpogrome 1938

In der Pogromnacht 1938 wurden Synagogen niedergebrannt und Tausende jüdische Geschäfte verwüstet.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisierten Verbände der nationalsozialistischen SS und SA reichsweite Pogrome: Etwa 100 jüdische Menschen wurden ermordet, 1.200 Synagogen niedergebrannt und Tausende jüdischer Geschäfte und Wohnungen verwüstet.

Am 9. November 1918 rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann nach der Abdankung des Kaisers in Berlin die Republik aus.

Am Abend des 9. November 1989 verkündete DDR-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski überraschend die Öffnung der Grenzen für Reisen. Kurz vor Mitternacht wurde der Übergang Bornholmer Straße geöffnet.

hf/uh (dpa, afp, kna)

  

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