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Wohnungen von Co-Pilot durchsucht

26. März 2015

Nach den neuen Erkenntnissen zum Germanwings-Absturz hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Durchsuchungen vorgenommen. Sie will Anhaltspunkte für einen denkbaren Tathintergrund finden.

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Polizisten betreten ein Haus in Montabaur (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa/von Erichsen

Nachdem bekannt wurde, dass der Co-Pilot den Germanwings-Airbus am Dienstag offenbar mit Absicht in die Katastrophe gesteuert hatte, hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen im unmittelbaren Umfeld des 27-Jährigen aufgenommen.

"Sowohl die Wohnung des Co-Piloten in Düsseldorf als auch die Wohnung in Montabaur sind durchsucht worden", teilte Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück in Düsseldorf mit. Polizisten in Zivilkleidung waren mit Pappkartons in das elterliche Haus in Montabaur gekommen, in dem Andreas L. auch eine Wohnung hatte. Die Ermittler suchten nach Hinweisen, was ihn zu der Tat veranlasst haben könnte.

Ermittler: Er wollte das Flugzeug zerstören

Die Auswertung möglicher Beweismittel werde "einige Zeit in Anspruch nehmen", so der Düsseldorfer Staatsanwalt. Sein Kollege im französischen Marseille hatte am Morgen in einer Pressekonferenz erklärt, dass Andreas L. nach derzeitigem Erkenntnisstand zu dem Zeitpunkt, als das Flugzeug abstürzte, allein im Cockpit war. Er habe die Maschine allem Anschein nach "zerstören" wollen und daher den Sinkflug "bewusst" eingeleitet, sagte der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin.

Andreas L. an der Golden Gate Bridge in San Francisco (Facebook-Bild: AP)
Bekannte beschreiben den 28-Jährigen als "gut integriert im Freundeskreis"Bild: picture alliance/AP Photo

Keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund

Der Airbus A320 mit 150 Menschen an Bord war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Unter den Toten befinden sich nach neuen Angaben des Berliner Außenministeriums 75 Deutsche.

Nach Angaben Robins war Andreas L. zum Zeitpunkt des Absturzes absolut ruhig. Er habe kein Wort gesprochen und seine Atmung sei vollkommen ruhig gewesen. Seit September 2013 war er als Pilot bei der Lufthansa-Tochter Germanwings beschäftigt und hatte 630 Flugstunden absolviert. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat gibt es nicht.

Pilotenausbildung monatelang unterbrochen

Nach den Worten von Lufthansa-Chef Carsten Spohr gibt es bei der Airline keinerlei Erkenntnisse über die Motive von Andres L. für die Tat. Er habe zumindest nach Außen hin alle Herausforderungen des Jobs gemeistert. "Er hat alle Tests bestanden, er war hundertprozentig flugtauglich und die fliegerischen Leistungen waren einwandfrei."

Er habe seine Ausbildung zum Piloten vor sechs Jahren für mehrere Monate unterbrochen, dies sei aber nicht unüblich. Zu den Gründen für die Unterbrechung sagte Spohr nichts. Bekannte schilderten den 27-Jährigen als beliebt, ruhig und im Freundeskreis gut integriert.

uh/gmf (afp,rtr)