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St. Patrick's Day

Suzanne Cords17. März 2014

Irland und seine Traditionen werden weltweit immer beliebter. So wird der Feiertag zu Ehren des Nationalheiligen längst nicht mehr nur auf der grünen Insel gefeiert: mit viel frisch gezapftem Guiness und noch mehr Musik.

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St. Patrick's Day Parade 2011in Belfast (Foto: picture allainace/ empics)
Bild: picture alliance/empics

Bischof Naomh Pádraig alias der Heilige Patrick wurde Anfang des 5. Jahrhunderts vermutlich im römischen Britannien geboren. Der Legende nach wurde er im Alter von 15 Jahren von Piraten entführt und als Sklave nach Irland gebracht, wo er die Schafe des Stammesfürsten Micho hüten musste. Nach sechs Jahren hörte Patrick im Traum die Zusage, er werde auf einem Schiff bald den Weg nach Hause finden und solle dann den Iren die frohe Botschaft Christi verkünden.

Er floh, kehrte später als Missionar zurück und ließ angeblich 365 Kirchen bauen - darunter um 444 die Bischofskirche in Armagh, bis heute Sitz der katholischen und anglikanischen Erzbischöfe für Irland. Am 17. März 461, vielleicht auch 493, starb Patrick, doch in Vergessenheit geriert er nicht. Die römisch-katholische Kirche sprach ihn heilig, Irland erkor ihn als Schutzpatron.

St. Patrick Statue (Foto: picture-alliance/Gary Cook/Robert Harding)
Am Fuß des Croagh Patrick Mountain in IrlandBild: picture-alliance/Gary Cook/Robert Harding

Grün, überall grün

Und weil die Iren ein lebenslustiges Völkchen sind und gern feiern, gedenken sie ihres Nationalheiligen an seinem Todestag mit Paraden und ihrem weltbekannten Irish Folk. So viel Lebensfreude steckt an; nicht nur die Nachfahren irischer Emigranten huldigen weltweit ihrem St. Patrick, zunehmend feiern auch Nicht-Iren mit; für rund 70 Millionen Menschen ist grün dann die vorherrschende Farbe. Zum Teil werden sogar Flüsse grün gefärbt oder Gebäude wie das Empire State Building oder der Schiefe Turm von Pisa grün angestrahlt.

Die größten Paraden finden in New York, Boston, New Orleans, Chicago, Manchester und Savannah statt. In Europa finden sich die meisten Fans beim Umzug in München ein. Auch jetzt zogen geschätzte 12.000 Besucher durch die Straßen der bayerischen Landeshauptstadt - darunter auch die legendären "Walking Pints", als Guinness-Glas verkleidete Menschen. Bei den zahlreichen "Paddy's Nights" sorgen irische Musiker anschließend für die richtige Stimmung.

In kaum einem anderen Lande der Welt ist Volksmusik noch so lebendig wie auf der grünen Insel im Atlantik. Kaum ein Ire, der nicht schon als Kind zum Instrument greift oder im Kreise der Familie singt.

Dudelsackspieler bei der Parade in Boston (Foto: Reuters)
Irische Tradition in BostonBild: Reuters

Feierstimmung in den Pubs

Die Mehrzahl der heute noch populären Liedern und Melodien gehen auf die Barden des Mittelalters zurück. Oft wurden sie über die Jahrhunderte mündlich überliefert und werden in gälischer Sprache vorgetragen, seit Mitte des 19. Jahrhunderts kamen auch englische Texte hinzu. Typisch für den Irish Folk sind vor allem die mehr als 40-saitige Harfe, ein mit dem Ellbogen betriebener Dudelsack, die Blechflöte und das wilde Spielen der Fiddle, der Geige.

In den urigen Pubs spielen in jedem kleinen Dorf regelmäßig Musiker auf, und die Gäste singen lautstark mit. Es ist nicht wichtig, dass sie bekannte Namen tragen - ihr Handwerk verstehen sie fast alle. Vielleicht hat der heilige St. Patrick seinen Schützlingen ja die musikalische Gabe in die Wiege gelegt.

Ein rot-grüner Drache wird am St. Patrick's Day bei der Parade durch eine Straße in Dublin getragen (Foto: AP Photo/John Cogill)
Dublin feiert seinen Schutzpatron in Straßen und PubsBild: AP