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Citigroup und die Folgen

25. November 2008

Das milliardenschwere Rettungspaket für die einst größte Bank der Welt sorgt auch für positive Stimmung an den Aktienmärkten in Tokio und Hongkong. Zugleich gibt es neue Negativ-Prognosen der Weltbank für China.

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A passer-by is seen in front of an electronic stock board in downtown Tokyo, Japan, Tuesday, Nov. 25, 2008. Japanese shares surged early Tuesday as investors returning from a national holiday cheered the U.S. government bailout of Citigroup and wall Street's rally.(AP Photo/Itsuo Inouye)
Das gibt es auch noch: Die Tokioter Börse im AufwindBild: AP

Nach dem Kurssprung an der Wall Street als Reaktion auf die Stützungsaktion der US-Regierung für die angeschlagene Bank Citigroup haben auch die Aktienmärkte in Asien wieder Vertrauen gefasst und deutlich zugelegt. In Japan stieg der Nikkei-Index um 3,4 Prozent auf 8.179 Zähler, der Hang-Seng-Index in Hongkong legte um 3,3 Prozent zu. Der Dow-Jones-Index für 30 führende Industriewerte war am Montag (24.11.2008) um 396,97 Punkte oder 4,93 Prozent auf 8443,39 Punkte geklettert. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 87,67 Punkte oder 6,33 Prozent auf 1472,02 Zähler.

Analysten an den asiatischen Börsen warnten dennoch vor verfrühtem Optimismus. Die Investoren seien mit Blick auf die US-Wirtschaft immer noch vorsichtig, so etwa die Einschätzung von Castor Pang, Analyst von Sun Hung Kai Financial in Hongkong. Er selbst gehe nur von einer vorübergehenden Erholung aus.

Finanzspritze des Währungsfonds für Pakistan

Nach fieberhaften Verhandlungen unter Beteiligung des künftigen US-Finanzministers Timothy Geithner hatte die US-Regierung beschlossen, Citigroup eine direkte Kapitalspritze von 20 Milliarden Dollar zu geben. Ferner übernimmt der Staat Bürgschaften für riskante Vermögenswerte der einst weltgrößten Bank in Höhe von über 300 Milliarden Dollar. Die Rettungsaktion ist die bisher größte für ein US-Geldinstitut.

Derzeit sorgen vor allem Steuergelder für gute Laune an der Wall Street, Quelle: AP
Derzeit sorgen vor allem Steuergelder für gute Laune an der Wall StreetBild: AP

Gelder zur Bewältigung der Finanzkrise erhält auch der pakistanische Staat. Der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt Pakistan ein Darlehen von 7,6 Milliarden Dollar. Von dem auf knapp zwei Jahre ausgelegten Kredit erhält die asiatische Atommacht nach Auskunft des IWF 3,1 Milliarden Dollar sofort. Der Rest werde in mehreren Tranchen ausgezahlt.

Niedrigstes Wachstum in China seit 19 Jahren

Pakistan stand zuletzt kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Mit den Geldern soll das Stabilitätsprogramm der Regierung für die Wirtschaft unterstützt werden. Es ist der erste IWF-Kredit für ein asiatisches Land seit Ausbruch der Finanzkrise.

Auch China wird von den Finanz- und Wirtschaftsturbulenzen härter getroffen als bislang von den Experten prognostiziert. Die Weltbank senkte ihre Wachstumsprognose für die Volksrepublik auf den niedrigsten Wert seit 19 Jahren. Die Wirtschaft werde im kommenden Jahr voraussichtlich nur noch um 7,5 Prozent zulegen, heißt es im neuen Vierteljahresbericht der Weltbank. Zuvor hatte die Institution noch mit einer Steigerung von 9,2 Prozent gerechnet. 2007 war Chinas Wirtschaft noch um 11,9 Prozent und damit das fünfte Jahr in Folge zweistellig gewachsen. (sti)