Spenden sammeln ohne Klischees
In der Weihnachtszeit machen Hilfsorganisationen viel Werbung, um Spenden zu bekommen. Oft benutzen sie dabei die Klischees, gegen die sie eigentlich kämpfen. Aber wie darf und kann man das Leid der Menschen zeigen?
Weihnachtszeit ist Spende Spende, -n (f.) etwas (z. B. Geld), das zur Unterstützung von etwas gegeben wird nzeit: Darum gibt es dann auch wieder viele Spendenkampagnen Spendenkampagne, -n (f.) eine öffentliche Werbeaktion, damit die Leute Geld spenden für Afrika und andere Krisengebiete. Diese Werbungen zeigen oft das Leid der Menschen – zum Beispiel ein hungriges Kind aus Afrika, das mit großen, traurigen Augen in die Kamera schaut. Hilfsorganisationen nutzen immer wieder die Klischees Klischee, -s (n.) das Vorurteil; so, wie viele Menschen über eine bestimmte Gruppe von Menschen denken , die sie eigentlich abschaffen etwas ab|schaffen hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt wollen. Einige wollen das nun ändern.
Die Werbung beeinflusst, welches Bild die Menschen von Afrika entwickeln. Afrika wird zu einem Kontinent voller Katastrophen, in dem eine hilflose hilflos so, dass man sich selbst und anderen nicht helfen kann Bevölkerung wohnt. Der europäische Betrachter Betrachter, -/Betrachterin, -nen jemand, der sich etwas ansieht soll zum Spender und Retter in der Not werden. So werden Identitäten Identität, -en (f.) hier: die besonderen Eigenschaften; das, was typisch für etwas ist und was man wiedererkennt geschaffen etwas schaffen hier: etwas machen; etwas herstellen : und zwar arm-schwarz und reich-weiß.
Es ist schwierig, einen Weg zwischen Emotion Emotion, -en (f.) das Gefühl; die Empfindung und Klischee zu finden. „Eine vollverschleierte vollverschleiert so, dass der ganze Körper mit einem Kleidungsstück verdeckt ist Frau aus dem Jemen schafft keinen emotionalen Zugang Zugang, Zugänge (m.) hier: die Verbindung zu dem Spender“, sagt Sabine Wilke von CARE Deutschland. Ein emotionaler Zugang ist laut Wilke aber für eine Spende sehr wichtig. Auf den Social-Media- und Internetseiten von CARE Deutschland werden Geschichten der Menschen erzählt, die Hilfe bekommen. Kein Voyeurismus Voyeurismus (m., nur Singular) hier: die Tatsache, dass man von einem Bild, das etwas Schlimmes zeigt, fasziniert ist , keine menschenunwürdige menschenunwürdig so, dass ein Mensch schrecklich behandelt wird Darstellung.
Stereotype Stereotyp, -e (m.) dasVorurteil über sich oder andere; ein sehr einfaches und verallgemeinerndes Bild, das man oft zu Unrecht von etwas hat werden nun von vielen Hilfsorganisationen sensibler sensibel hier: aufmerksam; so, dass man über etwas nachdenkt, bevor man es tut verwendet. Man will weg von den schwarz-weißen Klischees. Action medeor zeigt in ihrer Kampagne „Hilf den Helfern“ zum Beispiel nicht das kranke Kind, sondern ein europäisches Ärzteteam, das dem Kind nicht helfen kann. Und auch die Werbeagentur Werbeagentur, -en (f.) eine Firma, die Werbung für andere Firmen entwickelt Spinas Civil Voices sucht für Hilfsorganisationen nach neuen Darstellungen. Ihr Leiter Lorenz Spinas erklärt: „Wir vermeiden etwas vermeiden dafür sorgen, dass etwas Schlechtes nicht passiert Bilder, in denen das Leid abgebildet etwas ab|bilden etwas darstellen; hier: ein Foto von etwas machen ist, und versuchen, das Leid verbal verbal mit Worten; mit Sprache zu inszenieren etwas inszenieren hier: etwas zeigen; etwas darstellen . Die Bilder entstehen dann in den Köpfen.“
Spenden sammeln ohne Klischees
Spende, -n (f.) — etwas (z. B. Geld), das zur Unterstützung von etwas gegeben wird
Klischee, -s (n.) — das Vorurteil; so, wie viele Menschen über eine bestimmte Gruppe von Menschen denken
Spendenkampagne, -n (f.) — eine öffentliche Werbeaktion, damit die Leute Geld spenden
etwas ab|schaffen — hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
hilflos — so, dass man sich selbst und anderen nicht helfen kann
Betrachter, -/Betrachterin, -nen — jemand, der sich etwas ansieht
Identität, -en (f.) — hier: die besonderen Eigenschaften; das, was typisch für etwas ist und was man wiedererkennt
etwas schaffen — hier: etwas machen; etwas herstellen
Emotion, -en (f.) — das Gefühl; die Empfindung
vollverschleiert — so, dass der ganze Körper mit einem Kleidungsstück verdeckt ist
Zugang, Zugänge (m.) — hier: die Verbindung
Voyeurismus (m., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass man von einem Bild, das etwas Schlimmes zeigt, fasziniert ist
menschenunwürdig — so, dass ein Mensch schrecklich behandelt wird
Stereotyp, -e (m.) — das Vorurteil über sich oder andere; ein sehr einfaches und verallgemeinerndes Bild, das man oft zu Unrecht von etwas hat
sensibel — hier: aufmerksam; so, dass man über etwas nachdenkt, bevor man es tut
Werbeagentur, -en (f.) — eine Firma, die Werbung für andere Firmen entwickelt
etwas vermeiden — dafür sorgen, dass etwas Schlechtes nicht passiert
etwas ab|bilden — etwas darstellen; hier: ein Foto von etwas machen
verbal — mit Worten; mit Sprache
etwas inszenieren — hier: etwas zeigen; etwas darstellen