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PolitikEuropa

Katalonien: Ausgangssperre gekippt

13. Juli 2020

Mit ihrer Ausgangssperre für mehr als 200.000 Menschen in der Region Katalonien konnte sich die Regionalregierung nicht durchsetzen. Ein Gericht kassierte die Anordnung. Die Maskenpflicht gilt allerdings weiterhin.

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Spanien Katalonien | Artikelbilder zu "Rassismus und lockdown in Katalonien"
Straßenkontrollen in Katalonien (Archivbild)Bild: DW/F. Barber

Das oberste Gericht Kataloniens teilte per Twitter mit, die von der Regionalregierung angeordnete Ausgangssperre verstoße gegen geltendes Recht. Das Gerichtsurteil kann angefochten werden. Wegen eines neuen Corona-Infektionsherds hatte die katalonische Regionalregierung am Samstagabend eine Ausgangssperre für den Großraum Lleida (Lérida) verhängt, die am Sonntag in Kraft trat. Bereits gut eine Woche zuvor war die Gegend vom Rest des Landes isoliert worden.

Die Krankenhäuser in der Gegend um Lleida stehen kurz vor einer Überlastung. Die Ausgangssperre für die Gegend ist die erste derartige Maßnahme seit dem Auslaufen des wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustands in Spanien am 21. Juni. Die Betroffenen dürfen ihr Zuhause nur verlassen, um zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen oder Lebensmittel einzukaufen. Ansammlungen von mehr als zehn Menschen wurden untersagt.

Katalonien Maskenpflicht Coronavirus
Maskenverkauf in Barcelona Bild: picture-alliance/AP Photo/E. Morenatti

In der Region Katalonien gilt zudem seit Donnerstag eine verschärfte Maskenpflicht, die den Mund-Nasen-Schutz auch im Freien bei Wahrung der Abstandsregeln vorsieht. Eine verschärfte Maskenpflicht wurde nun außerhalb des spanischen Festlandes auch auf Mallorca und den anderen Baleareninseln eingeführt. Seit diesem Montag muss der Mund- und Nasenschutz auf Anordnung der Regionalregierung in allen geschlossenen öffentlichen Räumen sowie auch auf der Straße und im Freien getragen werden, sobald die Möglichkeit besteht, auf andere Menschen zu treffen. Am Strand, am Pool sowie beim Sport muss hingegen weiterhin niemand eine Maske tragen.

Ballermann darf nicht zweites Ischgl werden

Am Wochenende hatten hunderte Touristen unter Missachtung aller Vorsichtsmaßnahmen auf Mallorcas berüchtigter Partymeile rund um den Ballermann gefeiert und für Empörung gesorgt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnte: "Wir müssen sehr aufpassen, dass der Ballermann nicht ein zweites Ischgl wird", sagte er. Dort, wo miteinander gefeiert werde, sei das Risiko besonders hoch - auch das Rückreiserisiko für alle anderen im Flugzeug und für die Menschen zu Hause. Feiern im österreichischen Skiort Ischgl gelten als einer der Ausgangspunkte für die Verbreitung des Coronavirus auch in Deutschland.

Spanien ist mit knapp 28.400 Corona-Toten und 250 000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas. Landesweit sind die Zahlen seit Mitte Mai stark gesunken. Seit dem Ende der Beschränkungen kommt es aber lokal zu neuen Corona-Ausbrüchen.

bri/sti (dpa, afp)