1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neue Wege zur Konfliktlösung

Xiaoying Zhang24. Juni 2015

„95 Prozent aller Diskriminierungen im Internet betreffen Frauen.“ Das sagte Leila Nachawati Rego, Mitbegründerin der unabhängigen digitalen Plattform SyriaUntold (Madrid) beim Global Media Forum der DW in Bonn.

https://p.dw.com/p/1Fmcy
GMF 2015 Empowering women through hashtags — New ways to sustainable conflict resolution?
Bild: DW/M. Magunia

„Anonymität und verschlüsselte Kommunikation sind deshalb für sie besonders wichtig bei der Nutzung Sozialer Medien“, so Nachawati Rego. Die Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats fordert seit 15 Jahren, Frauen aktiv in den Prozess der Konfliktvorbeugung und -lösung zu involvieren. Welches Potenzial haben in diesem Zusammenhang Soziale Medien? Leila Nachawati Rego: „Soziale Medien eröffnen Frauen einen Weg, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Diese Geschichten sind mit der Zivilgesellschaft verbunden und kommen ohne einen Filter seitens der Politik aus.“

Es bestehe indes eine Kluft der Geschlechter im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. So werde das Internet „von deutlich weniger Frauen als Männern genutzt“, sagte Sopheap Chak, Direktorin des Cambodian Center for Human Rights, Phnom Penh (Kambodscha), in einer Videobotschaft. „Es ist ein globales Problem, dass Frauen nach wie vor mit geschlechterbasierter Diskriminierung konfrontiert sind.“

„Die geringe Lese- und Schreibfähigkeit von Frauen, insbesondere in ländlichen Gebieten, stellt eine große Herausforderung dar“, sagte Wagaki Wischnewski, Public Information und Media Officer bei der UN Convention to Combat Desertification. Deswegen bleibe „die Nutzung traditioneller Medien wie lokale Radiosender in vielen Weltregionen bedeutsam“.

GMF 2015 Empowering women through hashtags — New ways to sustainable conflict resolution?
Die Paneldiskussion wurde von Jaafar Abdul Karim, TV-Moderator der DW und Unterstützer der Initiative #HeForShe von UN Women, moderiert.Bild: DW/M. Magunia

„Soziale Medien können ein mächtiges Mittel sein, um Aufmerksamkeit zu schaffen, Menschen zu mobilisieren und zu organisieren“, ergänzte Beatrice Frey, Social Media Manager von UN Women, New York. Sie würden „keinen Konflikt lösen, könnten aber bei effektiver Nutzung durchaus zur Konfliktlösung beitragen.“

Damit die Einbeziehung von Frauen im Prozess der Friedensfindung gelingt, „sollte eine Mischung aus allen Mitteln, sozialen wie traditionellen Medien, genutzt werden“, sagte Jane Morrice, Vizepräsidentin für Kommunikation des European Economic and Social Committee (Brüssel). „Das Einsetzen unserer Stimme ist der Schlüssel, wir müssen aufstehen und die Türen auf allen Ebenen beseitigen“, stellte Morrice zum Abschluss fest.

Die Diskussion wurde initiiert vom Netzwerk Gender[@]International Bonn und durchgeführt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, der Deutschen Welle, United Nations Organisationen in Bonn und UN Women Nationales Komitee Deutschland.

Mitveranstalter und Partner
Partner der DW in den rund 40 Veranstaltungen des Global Media Forum 2015 sind unter anderem Amnesty International, Grimme-Institut, United Nations, OSZE, Reporter ohne Grenzen, Carnegie Endowment for International Peace . Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Stadt Bonn und der Robert Bosch Stiftung.