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Sotloffs Familie trauert

4. September 2014

Die Familie des von IS-Milizionären ermordete Steven Sotloff hat sich erstmals öffentlich zum Tod des US-Journalisten geäußert. Sie bezeichnete ihn als "zerrissen zwischen zwei Welten".

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Steven Sotloff (Foto: picture-alliance/EPA/M. Mahdi)
Bild: picture-alliance/EPA/M. Mahdi

"Die arabische Welt hat Steven Sotloff angezogen", sagte Barak Barfi, ein Freund des ermordeten US-Journalisten (Artikelbild), der am Mittwoch als Sprecher für dessen Familie auftrat. Sotloff habe sich aufgerufen gefühlt, aus der arabischen Welt zu berichten, er sei aber kein Kriegs-Junkie gewesen. "Er wollte denen eine Stimme gegeben, die nicht gehört werden", so Barfi vor dem Haus der Sotloff-Familie in Miami.

Der 31-jährige US-Journalist war vor einem Jahr in Syrien in die Hände der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gefallen. Diese veröffentlichten am Dienstag ein Video, das die Enthauptung Sotloffs zeigt. Das Weiße Haus in Washington hat inzwischen die Echtheit des Videos bestätigt. Demnach war es die zweite Ermordung eines US-Journalisten innerhalb von zwei Wochen. In dem Video kündigte der IS die Ermorderung weiterer Geiseln an insbesondere aus Großbritannien.

Internationale Front gegen IS

US-Präsident Barack Obama will die Enthauptung des US-Journalisten Steven Sotloff nicht ungesühnt lassen. "Wir werden für Gerechtigkeit sorgen", sagte Obama in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Er forderte eine internationale Front gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erwartet weitere IS-Angriffe auf weitere Staaten. Die Extremisten hätten einen ideologischen Anspruch, "der weit über den gegenwärtigen Irak hinausgeht", sagte der SPD-Politiker. Unter anderem sei Saudi-Arabien mit im Fokus, ebenso Jordanien. Die sunnitische Miliz, die nach Schätzungen von Experten Zehntausende Kämpfer unter Waffen hat, beherrscht in Syrien und im Irak große Gebiete.

fab/cri (rtre,afpe,dpa)