1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Soldaten in Myanmar töten Dorfbewohner

5. Juni 2021

Etwa 20 Zivilisten wurden laut Medien von Soldaten getötet. Diese hatten in einem Dorf nach Waffenlagern gesucht.

https://p.dw.com/p/3uTVj
Myanmar| Militär | Yangon
Soldaten der Militärjunta in YangonBild: Uncredited/AP Photot/picture alliance

Wie die Nachrichtenagentur Delta News berichtet, war es zu Auseinandersetzungen zwischen den Soldaten und Dorfbewohnern gekommen. Mitglieder der Armee des Militärregimes hatten in dem Ort Hlay Swel in der Reis-Anbauregion Ayeyarwady ein führendes Gemeindemitglied festgenommen und vor den Augen der Einwohner misshandelt, wie eine Zeugin berichtete. Dorfbewohner hätten sich mit Jagd- und Landwirtschaftsgeräten gegen die Soldaten zur Wehr gesetzt. Diese hätten daraufhin das Feuer gegen sie eröffnet.

Das Militär im früheren Birma hatte im Februar geputscht und die gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi entmachtet. Die Friedensnobelpreisträgerin befindet sich seither im Hausarrest. Die neue Führung der Generäle geht seit dem Umsturz brutal gegen jeden Widerstand vor. Ungeachtet dessen halten die täglichen Proteste im Land an.

Seit dem Putsch sind auch jahrzehntealte Konflikte in den Grenzregionen wieder aufgeflammt. Dort führen etwa zwei Dutzend ethnische Milizen Aufstände gegen die Machthaber in dem südostasiatischen Land. Die gegen das Militärregime gerichtete Shwegu People's Defence Force teilte mit, dass sie am Freitag zusammen mit der Kachin Independence Army (KIA) eine Polizeistation im nördlichen Shwegu angegriffen habe.

Myanmar flüchtige Dorfbewohner zwischen Junta Truppen und Anti-Junta-Kämpfern
Aufgerieben zwischen Soldaten der Junta und Kämpfern ethnischer Milizen: flüchtende Dorfbewohner im Nordwesten von MyanmarBild: REUTERS

Im Osten Myanmars gab die Mobye People's Defence Force (MBPDF) an, dass es am Freitag zu Zusammenstößen mit der Armee gekommen sei und vier Soldaten getötet worden seien. Allerdings lassen sich die Berichte nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mehr als 845 Menschen durch die Militärgewalt ums Leben gekommen. Mehr als 5000 wurden festgenommen. Immer wieder ist von schwerer Folter die Rede. Viele Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen hatten im April mitgeteilt, dass in dem  Land bald Millionen Menschen von Hunger bedroht sein könnten. Seit dem Putsch sei das Land wie gelähmt, sagen Beobachter.

uh/jj/kle (dpa, rtr, afp)