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Der vibrierende Spion im Schlafzimmer

16. September 2016

Hochsensible Daten und delikate Informationen: Das geht zu weit: Weil ein Sexspielzeug-Hersteller zu viele private Daten über eine App sammeln soll, startet eine US-Bürgerin eine Sammelklage.

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Frauenhände halten Vibratoren in den Händen. (Foto: picture-alliance/dpa/J. Kalaene)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Kalaene

Eine US-Bürgerin aus dem Bundesstaat Illinoi fühlt sich ausspioniert. Das vernetzte Sexspielzeug der Frau, die aus Privatsphäre-Gründen nur ihre Initialen angibt, sammle heimlich zu viele höchstpersönliche Daten.

Um das volle Angebot des hochpreisigen "We-Vibe"-Toys auskosten zu können, muss eine App auf das Smartphone heruntergeladen werden. Via Bluetooth kann dann das Brummen über das "We-Connect" genannte Feature zum Beispiel auch von einem Partner ferngesteuert werden - ein Chat oder ein Video macht auch den Kontakt mit dem entfernten Liebsten möglich.

Sichere Verbindung zwischen Smartphones?

Das Problem: Diese Applikation überträgt die intimen Informationen aus dem Schlafzimmer direkt an den kanadischen Hersteller. Er erhielte so heimlich delikate Datails über Nutzungsdauer, Intensität und Muster der Stimulation. Die Klägerin bemängelt, dass der Hersteller diese Daten dann auswerte. Auch könne die E-Mail-Adresse der Nutzerinnen damit in Verbindung gebracht und individuelle Vorlieben zugeordnet werden. Dies sei eine Verletzung der Privatsphäre. Sie fordert ein Unterlassen der Datenübertragung und Schadenersatz.

In einem Statement betonte der Vibrator-Hersteller seine Verpflichtung zu Sicherheit und Transparenz der Datennutzung. Die Daten werden nicht personenbezogen ausgewertet, sagte der Hersteller der Chicago Tribune. Die Registrierung mit E-Mail-Adresse sei optional. Die App solle noch im September ein Update bekommen.

pab/sti (dpa, Chicago Tribune)