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Siemens-Chef unter Druck

Friedrich Leist26. Juli 2013

Für den Siemens-Chef Peter Löscher wird es eng. Nach der jüngsten Gewinnwarnung und einer Pannenserie könnte der Vorstandsvorsitzende noch an diesem Wochenende seinen Job verlieren.

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Während Siemens dazu schweigt, berichtet das "Managermagazin", Aufsichtsräte des Technologiekonzerns wollten im Lauf des Tages auf einer Vorbesprechung über die Ablösung des Vorstandschefs befinden. Und die "Süddeutsche Zeitung" ergänzt, eine Ablösung Löschers spätestens bei der turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung am kommenden Mittwoch sei nicht ausgeschlossen.

Peter Löscher selbst sagte der "Süddeutschen", ihm blase "jetzt der Wind ins Gesicht". Aber es sei noch nie seine Art gewesen "aufzugeben oder schnell die Segel zu streichen".

Kampf an mehreren Fronten

Eine ganze Pannenserie hat den ehemaligen Pharma-Manager in den vergangenen Monaten immer weiter in Bedrängnis gebracht. Dazu gehörten die verspätete Auslieferung von ICE-Zügen für die Deutsche Bahn und Verzögerungen bei der Anbindung von Nordsee-Windparks an das Stromnetz.

Zuletzt hatte sich der 55-Jährige am Donnerstag von seinem Ziel verabschieden müssen, für Siemens bis 2014 eine Gewinnmarge von mindestens zwölf Prozent zu erreichen. Es war bereits die zweite Gewinnwarnung innerhalb von nicht einmal drei Monaten, denn auch die Ziele für das laufende Geschäftsjahr musste Löscher Anfang Mai kassieren.

Belegschaft verärgert

Zudem herrscht auch in der Belegschaft Unmut. Mit einem milliardenschweren Sparprogramm und dem Abbau von Stellen brachte er die Arbeitnehmer gegen sich auf, zumal er die Gesamtzahl geplanter Stellenstreichungen bislang verschwieg. Seit Monaten wird über rund 10.000 bedrohte Jobs gerätselt, genaue Zahlen sollen erst zum Geschäftsjahresende auf den Tisch kommen.

Als Nachfolger ist der Industrievorstand Siegfried Russwurm im Gespräch. Aber auch über eine Doppelspitze aus Russwurm und Finanzvorstand Joe Kaeser wird spekuliert.

uh/wl (dpa,afp)