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Politik

Sex als Kulturkampf - Polen und der Streit um die Sexualmoral

29. März 2021

Das Thema Sexualität polarisiert die polnische Gesellschaft - konservativer Aufklärungsunterricht an den Schulen, eine tief verankerte katholische Sexualmoral und eine Regierung, die offen gegen sexuelle Minderheiten hetzt.

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Verpflichtende Sexualkunde existiert im konservativen Polen nicht. An den Schulen wird nur das Wahlfach "Vorbereitung auf das Familienleben" angeboten, das von den erzkonservativen Ansichten der Kirche geprägt ist. Noch haben Schulen die Möglichkeit sich mit Hilfe von Vereinen und NGOs liberale Aufklärungsworkshops von außen heranzuholen. In der Praxis findet das allerdings nur in einigen wenigen Großstädten statt. Wenn es nach der nationalkonservativen Regierungspartei PiS geht, soll es diese Möglichkeit bald nicht mehr geben. Ein neuer Gesetzesentwurf will Aufklärung für Minderjährige defacto unter Strafe stellen, mit bis zu drei Jahren Gefängnis. Initiiert wurde das Vorhaben von dem homo- und transfeindlichen Bündnis "Stop Pedofilii", das sich den vermeintlichen "Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt durch LGBTQ-Aktivisten" auf die Fahnen geschrieben hat. Ihr homophob motivierter Kreuzzug gegen sexuelle Aufklärung wird von der Regierung unterstützt und fällt in eine Zeit, in der das gesellschaftliche Klima für nicht heteronormative Menschen in Polen immer gefährlicher wird. Mittlerweile haben sich knapp 80 Gemeinden und Landkreise zu sogernannten "LGBT-freien Zonen" erklärt. Wie leben die Betroffenen in einem solchen Klima? Die Dokumentation begleitet junge Polinnen bei ihrem Kampf für eine progressive Sexualaufklärung und für ein offenes Polen.