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Selbstmordanschlag in Kidal

27. Februar 2013

Der Attentäter zündete die in seinem Geländewagen deponierte Bombe, als er sich einem Kontrollpunkt im Nordosten Malis näherte. Mindestens acht Menschen wurden getötet. Hinter dem Blutbad werden Islamisten vermutet.

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Ein Tuareg-Kämpfer der MNLA-Bewegung mit Gewehr (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Der Kontrollpunkt am Stadtrand von Kidal wird von Tuareg-Kämpfern gehalten, die der Befreiungsbewegung MNLA (Nationale Bewegung zur Befreiung von Azawad) angehören. Die MNLA sprach in einer vorläufigen Bilanz von mindestens sieben Toten in ihren Reihen. Mehrere Menschen seien verletzt worden.

In der vergangenen Woche waren bei ähnlichen Anschlägen in Kidal zwei Menschen und in Khalil fünf Menschen getötet worden. Auch diese Taten werden militanten Islamisten zugeschrieben.

Tuareg an der Seite Frankreichs

Die MNLA hatte im vergangenen Jahr an der Seite islamistischer Gruppen den Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht und im April 2012 einen eigenen Tuareg-Staat ausgerufen. Dann aber wurden die Kämpfer des Nomadenvolkes von den militanten Islamisten verdrängt.

Kabinett beschließ Mali-Einsatz der Bundeswehr

Als französische Truppen am 11. Januar in den Konflikt im westafrikanischen Mali eingriffen und die Islamisten aus den wichtigsten Städten im Norden des Landes vertrieben, stellte sich die MNLA auf die Seite Frankreichs. Kämpfer der säkular ausgerichteten Tuareg-Bewegung übernahmen unter anderem die Kontrolle über Teile Kidals.

Hilfsappell der UN

In New York appellierten die Vereinten Nationen nochmals an die internationale Gemeinschaft, versprochene Finanzhilfen für das Krisenland auch bereitzustellen. Nach einem Aufruf zu Hilfen in Höhe von 373 Millionen Dollar (knapp 286 Millionen Euro) seien erst 17 Millionen Dollar eingetroffen, beklagte der Vorsitzende des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, John Ging, vor Journalisten. Nach seinen Angaben wurden bereits 170.000 Malier aus dem Kampfgebiet zur Flucht in Nachbarländer gezwungen. Weitere 260.000 Zivilisten seien im Inland auf der Flucht.

se/sti (rtr, afp, dpa)